Erdbeben in Mittelitalien
International

Schwere Erdbebenschäden vertreiben Mönche aus Abtei Nursia

Rom, 25.8.16 (kath.ch) Das starke Erdbeben, das in Mittelitalien mehr als 240 Menschen das Leben gekostet hat, zwingt die Mönche des Priorats Norcia in der Geburtsstadt des «Mönchsvaters» Benedikt von Nursia (480-547) zum Verlassen ihres Klosters. Die Ordensmänner mussten wegen der schweren Schäden an Kirche und Kloster die Heimat des heiligen Benedikt verlassen und fuhren nach Rom.

Aus Sicherheitsgründen werden die Ordensmänner vorübergehend in Rom bleiben, wie italienische Zeitungen am Donnerstag berichten. Nahe der umbrischen Stadt Norcia hatte das Beben in der Nacht auf Mittwoch sein Epizentrum.

In einer Mitteilung des Benediktinerkonvents Norcia wird berichtet, dass alle Mönche am Leben seien. Es gebe aber aber schwere Schäden am Klostergebäude, insbesondere an der St.-Benedikt-Basilika. «Es wird einige Zeit dauern, um das Ausmass der Schäden zu bewerten», heisst es in der Erklärung der Norcia-Mönche. Aufwändige Restaurationsarbeiten vieler Jahre seien durch die Erdstösse innerhalb von Sekunden vernichtet worden. «Das zu sehen, macht uns sehr taurig.»

Zwei Mönche bewachen das Kloster

Die Benediktiner aus Norcia sind mittlerweile in San Anselmo, dem internationalen Hauptsitz des Benediktinerordens in Rom, untergebracht. Zwei Mönche werden in Norcia bleiben. «Sie schlafen in Zelten ausserhalb der Stadtmauern und bewachen die Basilika und das Kloster», schreiben die Ordensleute.

Das der Abtei San Anselmo unterstellte Benediktinerpriorat Norcia wird vom amerikanischen Prior Cassian Folsom, der auch Professor an der Ordenshochschule San Anselmo ist, geleitet. Die Gemeinschaft zählt knapp 20 Mitglieder, die meisten sind unter 30. Bei dem Kloster handelt es sich um eine Wiedergründung des 20. Jahrhunderts. Die Abtei Norcia war im 19. Jahrhundert Opfer der napoleonischen Säkularisierungsgesetze geworden. (kap)

Erdbeben in Italien – Bisher keine Schäden an Kirchen in Assisi

Erdbeben in Mittelitalien | © Keystone/DPA/Maurizio Gambarini
25. August 2016 | 10:33
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