Schweizergarde
Schweiz

Schweizergarde: Petition an Papst Franziskus ist ein Flop

Zürich, 8.1.15 (kath.ch) Am 20. Dezember lancierten zwei Schweizer eine Online-Petition an Papst Franziskus, in der dieser aufgefordert wird, ein «klares Bekenntnis» zur Schweizergarde abzulegen. Die gesammelten Unterschriften wollten die Initianten ursprünglich Anfang Jahr dem Papst überreichen. Bislang haben aber nur 332 Personen (Stand 8. Januar, 17 Uhr) die Bittschrift unterzeichnet. Wie es weitergeht, ist unklar. Die Initianten sind derzeit nicht zu einer Stellungnahme bereit, liessen sie gegenüber kath.ch verlauten.

Von Barbara Ludwig

Hintergrund der Petition, die auf der Internetplattform avaaz.org gestartet wurde, ist der unfreiwillige Abgang des Gardekommandanten Daniel Anrig. Der Papst hatte Anrig per 31. Januar 2015 entlassen. Der Entscheid wurde Anfang Dezember kommuniziert. Er gab Anlass zu vielerlei Spekulationen.

Ein Bekenntnis des Papstes soll die derzeit herrschende «Unsicherheit» in Bezug auf die Garde beseitigen, sagte Walter Gabriel, einer der Initianten, am 21. Dezember gegenüber der Vorläuferin von kath.ch, der Presseagentur Kipa. Der Betriebsökonom befürchtet, dass man auf «eine Auflösung der Garde hinsteuert». Im Machtkamp zwischen der Schweizergarde und der Vatikan-Polizei, die in ständiger Rivalität stünden, habe letztere gewonnen, so Gabriel.

Vereinigung der Ex-Gardisten lehnt Petition ab

Diese Sicht der Dinge teilen offensichtlich nicht alle. So hält der Zentralvorstand der Vereinigung ehemaliger päpstlicher Schweizergardisten die Petition für «unnötig, ja kontraproduktiv». Es gebe «keinerlei objektive Anhaltspunkte», die für eine Abschaffung der Garde sprächen, heisst es auf der Homepage der Vereinigung.

In der Petition wird auch der Umgang mit Anrig kritisiert. Dieser habe einen «ehrenhaften Abgang» verdient. Die Werte, die der Papst bei vielen Gelegenheiten vertrete, seien auf der Strecke geblieben, sagte Gabriel im Dezember gegenüber Kipa. «Wo sind die Werte, wenn man einen Mann, der vier Kinder hat, so kurzfristig auf die Strasse stellt?» Mit der Garde seien Werte und Traditionen verbunden, die die Welt heute brauche. (bal)

Schweizergarde | © Oliver Sittel
8. Januar 2015 | 17:22
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