Schweizer Bischöfe warnen vor negativen Folgen eines Ja zur PID

Freiburg i.Ü., 14.6.15 (kath.ch) Überraschend schnell hat die Schweizer Bischofskonferenz (SBK) erneut Stellung zur Präimplantationsdiagnostik bezogen. Noch bevor ein definitives Resultat der Abstimmung vom 14. Juni bekannt war, warnte sie in einem Communiqué vor den negativen Folgen der PID.

Für die Bischöfe bedeutet das Ja zur PID ein «Rückschritt für die Wahrung des vollständigen Schutzes des menschlichen Lebens von seinem Anfang bis zu seinem Ende», wie es in der Mitteilung vom 14. Juni heisst. Die Verfassungsänderung öffne damit den Weg für die Zulassung zur PID. Mit ihr werde nicht die Krankheit behandelt, sondern diese werde umgangen, indem die Embryonen als Träger der Krankheit beseitigt würden. Mit dieser Technik masse man sich an zu entscheiden, wer es verdiene zu leben und wer nicht.

«Eine Gesellschaft ist dann wirklich menschlich und gerecht, wenn sie sich fähig zeigt, jede Person in ihrer Würde anzunehmen und den Kleinsten und Verletzlichsten einen Platz einzuräumen», so die Bischöfe wörtlich.

SEK-Präsident Locher bedauert Resultat

Auch Gottfried Locher, Präsident des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes (SEK) bedauert den Ausgang der Abstimmung: «Persönlich hätte ich mir einen anderen Ausgang gewünscht, aber es gab gute Gründe für und gegen den Verfassungsartikel», sagte Locher gegenüber ref.ch. Es werde auch in Zukunft schwierig bleiben, zwischen den positiven Auswirkungen des medizinischen Fortschritts und den negativen der Diagnostik abzuwägen, so Locher weiter. Jetzt gehe es darum, für die Gesetzesbestimmungen eine gute Lösung zu finden. Hier wolle sich der Kirchenbund einbringen. (sys)

Frau mit Kind |© Helene Souza / pixelio.de
14. Juni 2015 | 14:11
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