Russland diskutiert Rückkehr zum Julianischen Kalender
Moskau, 13.1.15 (kath.ch) In Russland wird der Ruf nach der Wiedereinführung des Julianischen Kalenders laut, um sich vom Westen abzugrenzen.
Eine «Union orthodoxer Bürger» und der Chef des «Vereinigung orthodoxer Experten», Kyrill Frolow, sprachen sich am Dienstag dafür aus, dass Russland als Zeichen seiner «wahren Unabhängigkeit vom Westen» zum bis 1918 gültigen Kalender zurückkehrt. Damit solle das Land seinen «tausendjährige orthodoxen Weg» unterstreichen.
Revolutionsführer Wladimir Lenin (1870-1924) hatte im Februar 1918 den Julianischen Kalender abgeschafft und durch den im Westen seit Ende des 16. Jahrhunderts geltenden Gregorianischen Kalender ersetzt. Damit übersprang Russland damals 13 Tage. Die russisch-orthodoxe Kirche vollzog diesen Schritt allerdings nicht mit.
Papst Gregor XIII. (1572-1585) hatte die Kalenderreform 1582 verfügt, weil der Julianische Kalender unexakt ist und etwa elf Minuten pro Jahr nachgeht. Dadurch verschiebt sich das Jahr etwa alle 128 Jahre um einen Tag. (kna)
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