Melanie F. wusste nichts von der Abtreibung.
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Russische Kirche unterstützt Petition für Abtreibungsverbot

Moskau,28.9.16 (kath.ch) In Russland ruft die orthodoxe Kirche immer lauter nach einem Abtreibungsverbot. Der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill I. unterschrieb laut Kirchenangaben von Dienstagabend eine Petition gegen die «legale Ermordung von Kindern vor der Geburt». Anlass war eine Begegnung mit Mitgliedern der Bewegung «Für das Leben» und der Organisation «Orthodoxe Freiwillige» nach einem Gottesdienst in einem Dorf bei Moskau.

Insgesamt haben die Petition laut russischen Medienberichten rund 300’000 Menschen unterschrieben. Ziel sind eine Million Unterstützer. Mit Hilfe der Kirche sammeln die Organisationen seit dem Frühjahr Unterschriften. Der Petitionstext wurde mit der Kirchenspitze abgestimmt. Er fordert auch eine finanzielle Unterstützung von schwangeren Frauen sowie von Familien mit Kindern.

Eine Million Abtreibungen ein einem Jahr

Staatlichen Statistiken zufolge wurden in Russland zuletzt jährlich rund eine Million Abtreibungen registriert. Auf 100 Geburten kommen demnach etwa 50 Schwangerschaftsabbrüche. Doch gerade Abtreibungsgegner zweifeln diese Zahlen an. Experten gehen davon aus, dass die tatsächliche Zahl der Schwangerschaftsabbrüche mindestens doppelt so hoch ist, unter anderem, weil nur staatliche Kliniken Abtreibungen meldeten.

Seit 2012 sind in Russland Abtreibungen grundsätzlich nur noch in den ersten zwölf Schwangerschaftswochen erlaubt. Zudem schreibt das Gesetz eine Bedenkzeit der Schwangeren zwischen der Beratung durch einen Arzt und ihrer Entscheidung vor, wogegen Medien zufolge häufig verstossen wird. Illegale Schwangerschaftsabbrüche können mit Geldstrafen geahndet werden. (kna)

Fliegende Kondome am «Marsch fürs Läbe»

 

 

Melanie F. wusste nichts von der Abtreibung. | © Georges Scherrer
28. September 2016 | 14:58
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