Freitagsgebet in Schlieren ZH
International

Roms Imame wollen auf Italienisch predigen – auch in der Schweiz Thema

Rom, 25.7.16 (kath.ch) In Rom wollen Imame künftig auf Italienisch predigen. Die Imame der Stadt verständigten sich in einer gemeinsamen Sitzung darauf, Sprachkurse für islamische Gebetsvorsteher anzubieten, wie italienische Medien am Montag, 25. Juli, berichteten. Auch in der Schweiz werden Forderungen laut, Imame müssten in der Landessprache predigen.

Einmal wöchentlich sollen die Imame Roms im Zentrum für islamische Kultur Italiens ihre Italienisch-Kenntnisse vertiefen. Das Zentrum ist Träger der Grossen Moschee von Rom, die als grösste Europas gilt. Italiens Innenminister Angelino Alfano hatte sich vor zwei Wochen mit Vertretern islamischer Verbände darauf geeinigt, dass Predigten künftig in der Landessprache gehalten werden sollten. Er kündigte zudem die Einführung einer Art staatlichen Diploms für Imame an. Weitere Voraussetzung soll sein, dass die Geistlichen einen Kurs in Staatsbürgerkunde absolvieren. Im Gegenzug sollen sie unter anderem die Möglichkeit zur Seelsorge in Haftanstalten erhalten.

In Italien leben unter 60 Millionen Einwohnern nach offiziellen Angaben 1,6 Millionen Muslime, davon 90’000 in Rom. Ein Drittel der Muslime in der italienischen Hauptstadt stammt aus Bangladesch.

Sprachkenntnisse auch in der Schweiz gefordert

Auch in der Schweiz gibt es Forderungen, dass Moscheen und Imame gewisse Bedingungen erfüllen sollen. Saïda Keller-Messahli, Gründerin des «Forums für einen fortschrittlichen Islam» foderte im Interview mit kath.ch unter anderem «keine Import-Prediger, totale Unabhängigkeit vom Ausland, Kommunikation in einer Landessprache».

Gemäss «Sonntagsblick» (24. Juli) schlägt der Sicherheitsverbund Schweiz (SVS) vor, die islamischen Gemeinden besser zu begleiten, insbesondere, wenn deren Imame aus dem Ausland stammten. Als Vorbild nannte André Duvillard vom SVS gegenüber der Zeitung In­tegrationsvereinbarungen, die einige Kantone mit Imamen abgeschlossen hätten. Darin würden unter anderem auch Mindestkenntnisse der Landessprache definiert. (cic/sys)

 

 

Freitagsgebet in Schlieren ZH | © 2015 Sylvia Stam
25. Juli 2016 | 16:50
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