Pilgern durch die Toskana
Schweiz

Rompilgerinnen von Kirche mit* haben Antwort aus dem Vatikan

St. Gallen, 13.1.17 (kath.ch) Die Rompilgerinnen haben ein Schreiben aus dem Vatikan bekommen, das bestätigt, dass die Zeilen der Pilgerinnen von Papst Franziskus «aufmerksam zur Kenntnis genommen worden sind», heisst es in der Antwort, die kath.ch vorliegt.

Sylvia Stam

Das Schreiben aus dem Vatikan, datiert vom 19. Dezember, bestätigt der Initiantin Hildegard Aepli, dass «Ihr freundlicher Brief» am 25. November im Staatssekretariat des Vatikans eingegangen ist. In diesem habe Aepli dem Papst ihr Anliegen «Für eine Kirche mit den Frauen» erneut» vorgelegt.

«Im Namen Seiner Heiligkeit danke ich Ihnen für Ihr Gebet und dieses Zeichen Ihrer Verbundenheit mit dem Nachfolge Petri», schreibt Prälat Paolo Borgia, der den Brief unterschrieben hat. Er versichert Aepli, dass ihre Zeilen aufmerksam zur Kenntnis genommen worden sind.

Gerne gedenkt der Papst Ihrer Anliegen

Der Papst bitte sie weiterhin um ihr Gebet. «Gerne gedenkt er Ihrer Anliegen in seinem eigenen Beten und erbittet Ihnen Gottes Schutz und seinen Segen», endet das vatikanische Schreiben.

Dies sei nicht das erste Schreiben aus dem Vatikan, sagt Aepli gegenüber kath.ch, die Initiantinnen hatten dem Vatikan ihr Anliegen für mehr Mitspracherecht von Frauen in Entscheidungen der katholischen Kirche schon vor Beginn ihres Pilgerwegs zweimal schriftlich mitgeteilt. Dies ist jedoch die erste Antwort auf den Brief, der dem Papst am 25. November persönlich durch Mauro Jöhri, Generalminister der Kapuziner, übergeben wurde.

Thema «Frauen in der Kirche» ist heikel

Neu an diesem Schreiben ist laut Aepli, dass das Projekt mit Namen benannt und die Wallfahrt als solche erwähnt wird. Die Formulierung «erneut vorgelegt» zeige zudem, dass das Staatssekretariat schon früher davon Kenntnis hatte. Nur in diesem Brief stehe, dass das Schreiben aufmerksam zur Kenntnis genommen worden sei.

Der Papst ist auf der gleichen Linie wie wir.

«Nichts Neues aus dem Vatikan», schrieb Hildegard Aepli ihren Mitpilgerinnen und -pilgern, als sie das Schreiben aus dem Vatikan weiterleitete. «Es ist schön, dass eine Antwort gekommen ist, aber mehr ist es nicht», sagte sie gegenüber kath.ch. Enttäuscht ist sie deswegen nicht: «Ich habe allfälligen Reaktionen des Papstes immer sehr nüchtern entgegengeschaut. Aber ein stärkeres Zeichen hätte mich natürlich gefreut.» Die Antwort aus dem Vatikan bestätige ihr, wie heikel das Thema «Frauen in der Kirche» sei.

 Auf gleicher Linie mit dem Papst

Sie glaubt nicht, dass seitens des Vatikans noch weitere Reaktionen auf das Pilgerprojekt folgen werden. Sie fühlt sich aber dennoch von Papst Franziskus in ihrem Anliegen verstanden und verweist auf die 12 Kriterien für eine Kurienreform, die Papst Franziskus im Dezember vorstellte: «Im 10. Punkt sagt er ‹Von grosser Bedeutung sind im Übrigen die Aufwertung der Rolle der Frau und der Laien im Leben der Kirche und ihre Eingliederung in Führungsrollen der Dikasterien (vatikanische Ämter, d. Red.)›.» Dies zeige: «Der Papst ist auf der gleichen Linie wie wir.»

Pilgertag zum Abholen des Herbert-Haag-Preises

Hildegard Aepli weist überdies auf zwei weitere Anlässe des Projekts hin: Am 19. März findet ein Pilgertag statt. Anlass ist die Verleihung des Herbert-Haag-Preises, den das Kernteam des Pilgerprojekts zusammen mit anderen in Luzern entgegennehmen darf. «Der Preis gehört allen, die sich auf ihre Weise und gemäss den eigenen Möglichkeiten am Projekt beteiligten.» Gemeint sind Pilgerinnen und Pilger, die nur einzelne Etappen mitgelaufen sind, aber auch Personen, die das Projekt finanziell oder in Gedanken mitgetragen haben. Das Kernteam lädt dazu ein, am 19. März gemeinsam von Eschenbach LU nach Luzern zu pilgern.

Ausserdem soll der zweite Mai im Bistum St. Gallen künftig als «Kirche-mit-den-Frauen-Tag» gestaltet werden. An diesem Datum, dem Gedenktag der Heiligen Wiborada, war die Pilgergruppe letztes Jahr in St. Gallen gestartet. Vorgesehen sind eine Pilgerwanderung mit einer abschliessenden Andacht in der Kathedrale St. Gallen.


Pilgern durch die Toskana | © 2016 Sylvia Stam
13. Januar 2017 | 12:22
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