Nicht an der Jugendsynode, aber in Rom: Jacqueline Straub
Schweiz

Frauen-Proteste während der Jugendsynode

Zürich/Rom, 3.10.18 (kath.ch) Die Jugendsynode hat begonnen und alle Augen sind jetzt nach Rom gerichtet – jedenfalls die der Katholiken. So auch jene der Organisation «Women’s Ordination Conference» (Woc), die nicht bloss schaut, sondern vor Ort protestiert.

Sie nennen sich selbst Reformkatholiken, wollen die katholische Kirche reformieren. Zum Beispiel: Frauen sollen in der Kirche etwas zu sagen haben und das Zölibat soll aufgehoben werden.

Warum sie sich gerade zu Beginn einer Bischofssynode zum Thema Jugend versammeln, liege auf der Hand, sagen sie auf der Website. Es könne nicht sein, dass bloss «alte Männer hinter verschlossenen Türen über die Jugend sprechen». Die Jugend sei nämlich die Zukunft aller, nicht bloss der Männer.

Verschlossene Türen

Diese verschlossenen Türen sind während der Synode nicht bloss Realität – zehn Prozent der Synodenteilnehmer sind Frauen, davon hat keine ein Stimmrecht -, sondern auch Symbol für den «weltweit spürbaren Schmerz über die Diskriminierung von Frauen und Mädchen», schreibt die Organisation.

Katholische Priesterin

Den Wunsch, in der katholischen Kirche als Frau mitreden zu dürfen, hegt auch die katholische Theologin Jacqueline Straub. Sie ist für ihren Herzenswunsch bekannt: Sie will Priesterin werden.

Der Weg ist noch weit

Zwar sei der Weg bis dahin noch nicht freigeschaufelt, sagte Straub zu Synodenbeginn gegenüber kath.ch. Aber sie merke, dass immer mehr Frauen sich trauen, den gleichen Wunsch zu äussern. «Manchmal schreiben mir auch junge Frauen, die sich überlegen, Theologie zu studieren», so Straub. Aber die Kirche sei ihnen noch zu konservativ.

«Meine Anliegen sind nicht konservativ genug, im Gegenteil.»

Das findet auch die junge Theologin, die zum Synodenstart nach Rom fliegt. Leider sei sie nicht zur Synode eingeladen. «Dafür sind meine Anliegen nicht konservativ genug, eher im Gegenteil.»

Für die Organisation hingegen ist Straub so geeignet, dass sie eingeladen wurde, einen Vortrag zu halten. Sie wurde eingeladen, in Rom einen Vortrag über Frauen in der Kirche, ihre Anliegen und Ziele zu halten. Straub sei es schon seit Jahren wichtig, sich international zu vernetzen. «Frauen hegen weltweit den Wunsch endlich in die katholische Kirche als vollwertige Mitglieder aufgenommen zu werden.» (ft)

Nicht an der Jugendsynode, aber in Rom: Jacqueline Straub | © Hans Merrouche
3. Oktober 2018 | 15:51
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