Vollverschleierte Musliminnen unterwegs
Schweiz

Burka-Trägerinnen im Tessin lüften den Schleier

Lugano, 2.10.16 (kath.ch) Im Tessin ist das Tragen von Burka und Nikab verboten. Erwartet wurden problematische Auseinandersetzungen mit Betroffenen oder gar ein Rückgang beim Tourismus. Beides sei nicht der Fall, wie Luganos FDP-Sicherheitsdirektor Michele Bertini gegenüber der «Schweiz am Sonntag» (1. Oktober) sagte. Die meisten betroffenen Frauen hätten den Schleier entfernt.

Nach der Umsetzung des Burkaverbots im Tessin habe die Polizei mehr zu tun als erwartet, so die «Sonntags Zeitung» (1. Oktober). Allein in Lugano seien in den letzten drei Monaten 13 Frauen betroffen gewesen: Sieben davon trugen Burkas und sechs Nikabs. Lediglich zwei davon wurden gebüsst.

Sofort entschuldigt

Doch Probleme habe es nicht gegeben, wenn Polizisten auf Betroffene trafen, wie Bertini gegenüber der «Sonntags Zeitung» meinte. Die Polizisten sollten so wenig wie möglich Bussen verteilen, so Bertini weiter.  »Unsere Polizisten setzen vor allem auf Information und Prävention.»

Die Betroffenen waren ausschliesslich arabische Touristinnen und hätten sich fast immer sofort entschuldigt und den Schleier abgelegt, so Bertini. Die Besorgnis der Hoteliers, das Verbot könne dem Tourismus schaden, war laut Bertini unbegründet gewesen: «Nach drei Monaten können wir sagen: die Umsetzung funktioniert gut.»

Der FDP-Sicherheitsdirektor stehe hinter dem letztwöchigen Nationalratsentscheid  für ein schweizweites Burka-Verbot. «Ich bin stolz, dass das Tessin der Schweiz den Weg vorgegeben hat.» (ft)

Nationalrat stimmt Vorstoss für Burkaverbot zu

 

Vollverschleierte Musliminnen unterwegs | © pixabay.com CC0
3. Oktober 2016 | 11:37
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