Peres mit Staatsbegräbnis in Jerusalem beigesetzt

Jerusalem, 30.9.16 (kath.ch) In Anwesenheit ranghoher Vertreter aus mehr als 70 Ländern ist am Freitagmittag der frühere israelische Präsident Schimon Peres in Jerusalem beigesetzt worden. Zu dem Staatsbegräbnis auf dem israelischen Nationalfriedhof auf dem Herzlberg kamen unter anderen US-Präsident Barack Obama und der frühere US-Präsident Bill Clinton.

Aus Deutschland nahm Bundespräsident Joachim Gauck an der Trauerfeier teil. Insgesamt erwiesen laut israelischen Medienberichten Tausende Trauernde Peres die letzte Ehre. Die Trauerfeier und anschliessende Beisetzung fand unter hohen Sicherheitsvorkehrungen statt.

Als kleine Sensation werteten israelische Medien die Teilnahme von Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas, der anlässlich der Zeremonie erstmals seit sechs Jahren mit Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zusammentraf.

«Ewiger Jungbrunnen»

Mit dem Tod von Peres ende eine Ära, sagte der amtierende israelische Präsident Reuven Rivlin in seiner Trauerrede. Rivlin würdigte seinen Amtsvorgänger als Segen für Israel, dessen «dickköpfiger Glaube an die Menschheit und das Gute im Menschen» sein «ewiger Jungbrunnen» gewesen sei.

In einer Rede mit politischen Akzenten wertete US-Präsident Barack Obama die Präsenz von Palästinenserpräsident Abbas als «eine Geste und eine Mahnung an das unvollendete Geschäft des Friedens». Schimon Peres habe verstanden, dass «das jüdische Volk nicht geboren wurde, um über andere Völker zu herrschen», sagte Obama in Anspielung auf den ungelösten israelisch-palästinensischen Konflikt.

Aus Sicherheitsgründen waren zahlreiche Strassen zwischen dem Parlament und dem Herzlberg gesperrt worden. Vorübergehend war auch die Autobahn zwischen Flughafen und Stadt gesperrt. Nach Angaben der Sicherheitskräfte war eine in Israel nie dagewesene Anzahl an Polizisten, Grenzpolizisten und Freiwilligen im Einsatz. (kna)

 

 

30. September 2016 | 15:55
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