Papst warnt vor Ideologisierung und Selbermachen in Liturgie
Rom, 14.2.19 (kath.ch) Papst Franziskus hat vor «sterilen ideologischen Polarisierungen» in liturgischen Fragen gewarnt. Wie in anderen Bereichen des kirchlichen Lebens verberge dies nur die eine Haltung, die meint, die eigenen Vorstellungen passten auf alle Situationen und Kontexte, sagte er am Donnerstag bei einer Begegnung mit Mitgliedern der Gottesdienstkongregation im Vatikan.
Beseelt vom Wunsch auf aktuelle Unsicherheiten zu reagieren, riskiere man dann sich in eine Vergangenheit zu flüchten, die es so nie gegeben habe, oder eine entsprechend konstruierte Zukunft, so Papst Franziskus.
«Lebendiger Schatz»
Gottesdienst wie die gesamte Liturgie seien «ein lebendiger Schatz, der sich nicht auf Geschmäcker, Rezepte und Strömungen reduzieren» lasse. Vielmehr müsse die liturgische Tradition «mit Demut aufgenommen und mit Liebe gefördert werden».
Liturgie sei eine «unersetzliche Nahrung für das organische Wachstum des Volkes Gottes», so der Papst. In der Liturgie gehe es nicht ums Selbermachen, sondern um «die Offenbarung der kirchlichen Gemeinschaft». In Gebeten und Gesten müsse das «Wir» und nicht das «Ich» erklingen.
Nicht allein von Büchern abhängig
Ausserdem warnte Franziskus davor, eine bessere Liturgie allein von neuen Büchern abhängig zu machen. Wichtig sei eine Bekehrung, die die gottesdienstliche Feier zu einer Herzensangelegenheit mache. Liturgisches Wissen allein reiche dazu nicht.
Der Papst traf mit den Mitgliedern der Kongregation für Gottesdienst und Sakramente anlässlich deren jährlicher Vollversammlung zusammen. (cic)
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