Papst und Kofi Annan sprachen über die Rolle der Frau

Rom, 7.11.17 (kath.ch) Papst Franziskus hat am Montagabend den früheren UNO-Generalsekretär Kofi Annan zu einem als «privat» bezeichneten Gespräch im Gästehaus Santa Marta empfangen. Wie der Vatikan mitteilte, wurde Annan von einer Gruppe älterer internationaler Politiker – genannt «The Elders» – begleitet. In einem anschliessenden Interview mit Radio Vatikan sagte Annan: «Wir sprachen über Flüchtlinge und Migration, über Atomwaffen, über Friedensvermittlung in Konflikten und auch über die Rolle von Frauen.»

Das Anliegen der Gruppe sei es gewesen, mit dem Papst einmal darüber zu reden, «wie man zusammenarbeiten könnte und wie wir unsere Kräfte vereinigen könnten», so Annan. Die Politikergruppe «The Elders» (oder «Global Elders») wurde 2007 von Nelson Mandela (1918–2013), seiner Frau Graca Machel und Erzbischof Desmond Tutu gegründet. Sie ist ein Zusammenschluss bedeutender ehemaliger Staatsmänner und -frauen, Menschenrechtler sowie Intellektueller, die ihre Erfahrungen zur Lösung globaler Probleme einsetzen wollen.

Mary Robinson, frühere irische Staatspräsidentin, UNO-Hochkommissarin für Menschenrechte und ebenfalls Mitglied der «Elders», erzählte im Gespräch mit dem Sender, der Papst habe gesagt, für ihn seien Gespräche mit Frauen oft bereichernder als mit Männern.

Führen heisst zuhören können

Der frühere UNO-Chef Annan äussert sich besorgt über die aktuelle Weltlage. Viele Politiker heute drehten die Lautstärke auf und schrien herum. «Das ist aber keine Leadership», so Annan. Wer führen wolle, müsse auch zuhören können. «Er darf nicht davon ausgehen, dass er immer seinen Kopf durchsetzen kann oder dass er immer gewinnt.» Annan erinnerte an Kennedy und Chruschtschow, die intensiv «daran gearbeitet haben, im Gespräch zu bleiben und einen Atomkrieg zu verhindern.»

Im Gespräch wurde weiter über Venezuela und den Kongo und den Kampf gegen den Klimawandel gesprochen.(cic)

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