Kapuziner vor der Weihe zum Diakon
Vatikan

Papst trifft Diakone aus aller Welt

Rom, 27.5.16 (kath.ch) Ständige Diakone aus aller Welt kommen am Wochenende in Rom auf Einladung des Vatikan zusammen. Anlass des internationalen Treffens ist das Heilige Jahr. Am Sonntag, 29. Mai, feiert Papst Franziskus mit den Diakonen und ihren Familien eine Messe auf dem Petersplatz.

Derzeit gibt es in der katholischen Kirche nach jüngsten Angaben (2014) rund 45.000 Ständige Diakone. Seit 2005 ist ihre Zahl um ein Drittel gestiegen. Den grössten Zuwachs verzeichnet Europa, wo demnach 15.000 Ständige Diakone wirken.

Organisator der Veranstaltung in Rom ist das Päpstliche Rat für die Förderung der Neuevangelisierung. Angaben zur Teilnehmerzahl lagen bislang nicht vor. Das Treffen solle den Teilnehmern die Möglichkeit bieten, über «die wichtige Rolle des Diakonats» für die Förderung der Glaubensverkündigung nachzudenken, teilte der Rat mit.

Das Treffen beginnt heute Nachmittag mit einer Begegnung der Diakone und ihrer Familien. Am Samstag besuchen sie den Petersdom und passieren hierbei die Heilige Pforte. Anschliessend sind Katechesen in verschiedenen Sprachen vorgesehen.

Diakone unterstützen in der Regel den Pfarrer und dürfen etwa taufen und predigen, nicht aber die Messe feiern oder Beichte hören. Die Diakonweihe ist die erste der drei Weihestufen in der katholischen Kirche. Danach können die Priester- und Bischofsweihe folgen. Seit 1968 gibt es auch sogenannte Ständige Diakone, die verheiratet sein und einen Zivilberuf ausüben dürfen.

Diskussion über Diakoninnen

Franziskus hatte vor zwei Wochen mit der Ankündigung Aufsehen erregt, die Zulassung von Frauen zum Diakonat durch eine Studienkommission prüfen zu lassen. Damit löste er eine breite Debatte über Aufgaben und Amtsverständnis von Diakonen in der katholischen Kirche aus.

Das Wort «Diakon» bedeutet «Diener». In der römischen Kirche der ersten Jahrhunderte wirkten Diakone in der Armen- und Krankenpflege oder als Gehilfen des Bischofs in der Gemeindeverwaltung und beim Gottesdienst. Seit dem fünften Jahrhundert verlor das Amt in der römischen Kirche an Bedeutung. Es wurde zu einer Durchgangsstufe für die Priesterweihe. Das Zweite Vatikanische Konzil (1962-1965) wertete das Amt theologisch auf und führte das Ständige Diakonat ein. (kna)

Kapuziner vor der Weihe zum Diakon | © Bruno Fäh
27. Mai 2016 | 14:56
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