Papst Franziskus
Vatikan

Papst mahnt Migranten zu Respekt vor Gesetz und Traditionen

Rom, 15.1.17 (kath.ch) Papst Franziskus hat Migranten gemahnt, die Gesetze und Traditionen ihrer Aufnahmeländer zu respektieren. Zugleich sollten sie die Werte ihrer angestammten Kultur bewahren, sagte er anlässlich des Weltflüchtlingstags am Sonntag in Rom. In besonderer Weise verlangte er Schutz und Integrationsmassnahmen für Kinder und Jugendliche unter den Migranten. Vor allem unbegleitete Minderjährige seien zahlreichen Gefahren ausgesetzt, sagte Franziskus beim Angelus-Gebet auf dem Petersplatz.

Migranten sollten an den Orten, wo sie unterkämen, «unbeschwert» leben können. «Die Begegnung unterschiedlicher Kulturen ist immer eine Bereicherung für alle», sagte der Papst. Die kirchliche Flüchtlingsarbeit ermutigte er, ihr Engagement fortzusetzen. In den Fremden sei «Jesus gegenwärtig, oft leidend, abgewiesen und gedemütigt», so Franziskus.

Der Sonntag wurde von der katholischen Kirche als «Welttag des Migranten und des Flüchtlings» begangen. Er stand unter dem Motto «Minderjährige Migranten – verletzlich und ohne Stimme».

Unmenschlicher Umgang mit minderjährigen Flüchtlingen

In seiner im Oktober veröffentlichten Botschaft zum Migrantentag prangerte Franziskus einen inhumanen Umgang mit unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen an. Statt soziale Integration oder sichere Rückführung zu fördern, werde oft nur versucht, ihre Einreise zu verhindern oder sie möglichst bald wieder in ihr Herkunftsland zu bringen.

Die Staaten hätten zwar das Recht, die Migrationsströme zu kontrollieren und das nationale Gemeinwohl zu schützen. Aber sie hätten auch die Pflicht, «Lösungen für die minderjährigen Migranten zu finden und ihre Position zu legalisieren», so der Papst.

Härter gegen Schlepper vorgehen

An Migranten und Flüchtlinge appellierte der Papst, zum Wohle der Kinder enger mit den Institutionen der Aufnahmeländer zusammenzuarbeiten. Zugleich rief er beim Vorgehen gegen Schlepper zu «grösserer Strenge und Wirksamkeit» auf. (cic)

Papst Franziskus | © Mazur/episkopat.pl
15. Januar 2017 | 15:56
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