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Papst: Jeder Bischof muss wissen, was gegen Missbrauch zu tun ist

Rom, 16.1.19 (kath.ch) Papst Franziskus hat das Ziel des weltweiten Bischofstreffens zum Thema Missbrauch Ende Februar in Rom erläutert. Es sei «ganz wesentlich», dass die Bischöfe nach ihrer Rückkehr aus Rom «die anzuwendenden Gesetze kennen sowie die notwendigen Schritte unternehmen, um Missbrauch zu verhindern», heisst es in einer vom Vatikan am Mittwoch veröffentlichten Stellungnahme.

Die Bischöfe müssten sich auch im Klaren darüber sein, dass sie sich um die Opfer kümmern und sicherstellen müssten, «dass kein Fall vertuscht oder begraben wird». Gleichwohl solle das Bischofstreffen vom 21. bis 24. Februar «keine akademische Konferenz» sein. So sind neben Plenarrunden und Arbeitsgruppen auch eine Bussfeier sowie Vorträge von Betroffenen vorgesehen.

Der Papst wolle an der gesamten Konferenz teilnehmen, teilte der Vatikan mit. Die Plenarversammlungen des viertägigen Treffens soll der frühere Vatikansprecher Federico Lombardi moderieren. Zum Abschluss der Bischofsversammlung am Sonntag ist eine Messe vorgesehen.

Weltweit angehen

«Ein weltweites Problem kann nur weltweit angegangen werden», begründet der Papst seine Entscheidung, die Vorsitzenden sämtlicher Bischofskonferenzen und Ostkirchen sowie Vertreter katholischer Orden in den Vatikan einzubestellen.

Dieses solle keine Konferenz, sondern ein Treffen von Seelsorgern werden, bei dem es «auch um Gebet und geistliche Unterscheidung» gehe, heisst es in der vom kommissarischen Pressesprecher Alessandro Gisotti verlesenen Erklärung.

Eine wichtige Etappe

Angesichts der hohen Erwartungen an das Treffen betont der Vatikan, dass die Kirche nicht erst am Anfang ihres Kampfes gegen Missbrauch stehe. Die Versammlung Ende Februar sei eine wichtige Etappe «auf dem schmerzhaften Weg», den die Kirche schon «seit 15 Jahren entschieden und ununterbrochen» gehe.

Dem Vorbereitungsgremium für das Bischofstreffen gehören Chicagos Kardinal Blase Cupich, Kardinal Oswald Gracias aus Bombay und Maltas Erzbischof Charles Scicluna sowie der deutsche Jesuit und Psychologe Hans Zollner als Leiter des päpstlichen Kinderschutzzentrum an.

Beteiligt sind weiter der Leiter der päpstlichen Kinderschutzkommission, Kardinal Sean Patrick O’Malley, und die Italienerinnen Gabriella Gambino und Linda Ghisoni, Untersekretärinnen der Vatikanbehörde für Laien sowie Familie und Leben. (cic)

 

Petersdom | © Sylvia Stam
16. Januar 2019 | 16:09
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