Benedikt XVI. und Papst Franziskus
Vatikan

Papst Franziskus: Benedikt XVI. «stärkt mich und die ganze Kirche»

Rom, 28.6.16 (kath.ch) Papst Franziskus hat dem emeritierten Papst Benedikt XVI. für seine Unterstützung gedankt. «Sie, Heiligkeit, dienen der Kirche weiterhin, sie hören nicht auf, wahrhaftig mit Kraft und Weisheit zu ihrem Wachstum beizutragen», sagte Franziskus seinem Vorgänger am Dienstag im Vatikan. Benedikt XVI. war zur Feier des 65. Jahrestags seiner Priesterweihe erstmals seit seinem Rücktritt vom Papstamt in den Apostolischen Palast zurückgekehrt.

Die «göttliche Vorsehung» habe gewollt, dass Benedikt XVI. von seinem Wohnsitz in den vatikanischen Gärten aus «Ruhe, Frieden, Kraft, Vertrauen, Reife und Glaube, sowie Hingabe und Treue» ausstrahle, die ihm, Franziskus, sehr gut täten und der ganzen Kirche Kraft gäben, so der Papst. In freier Rede fügte er hinzu, dass von Benedikt XVI. auch ein «fröhlicher Sinn für Humor» ausgehe. Die Liebe Gottes und der Glaube ermöglichten es, «die Zukunft ohne Angst und Sehnsucht zu betrachten, sondern mit «Fröhlichkeit, auch in den bereits fortgeschrittenen Lebensjahren», so Franziskus.

Benedikt XVI. sei im Kloster der vatikanischen Gärten keinesfalls «in eine vergessene Ecke» abgeschoben, wie die heutige «Wegwerfkultur» es mit älteren und schwächeren Menschen gerne mache.

Der emeritierte Papst, der die Kirche von 2005 bis 2013 leitete, verfolgte die Ansprache ruhig von seinem Platz zur Seite des Podestes mit dem Papstsitz aus. Am Ende der Rede lächelte der 89-Jährige, dann umarmten er und Franziskus sich.

Benedikt XVI. dankt Franziskus für seine Güte

Benedikt XVI. sagte in seinen Dankesworten, Priester sollten «zur Wandlung der Welt» beitragen. Sie müssten dafür sorgen, dass es «nicht eine Welt des Todes sondern des Lebens» sei, in der die «Liebe den Tod überwunden» habe. Besonders dankte er dem Papst, der ihn mit seiner «Güte seit dem ersten Moment der Wahl in jedem Moment des Lebens wirklich und innerlich» berühre. Mehr noch als die Schönheit der vatikanischen Gärten sei Franziskus’ Güte ihm eine Heimat, so der emeritierte Papst. «Ich fühle mich beschützt.» Er hoffe, dass Franziskus «gemeinsam mit uns allen» auf dem Weg der «Göttlichen Barmherzigkeit» weitergehen könne.

Der emeritierte Papst dankte zudem Kardinaldekan Angelo Sodano, der in seiner Rede die Priesterweihe von 1951 hatte Revue passieren lassen. Diese Worte hätten sein Herz berührt und ihn den Moment der Priesterweihe sowie seines Besuchs in Freising 2006 noch einmal erleben lassen, so Benedikt XVI.

Bei Kardinal Gerhard Ludwig Müller bedankte sich der emeritierte Papst für die Unterstützung bei der Vorstellung seiner Predigtsammlung über das Priestertum «Die Liebe Gottes lehren und lernen». Müller hatte sich in seiner Rede darauf bezogen und Benedikt XVI. eine Ausgabe überreicht.

Der Dogmatiker Joseph Ratzinger, von 1977 bis 1982 Münchner Erzbischof und dann bis 2005 Kardinal-Präfekt der Römischen Glaubenskongregation, wurde am 29. Juni 1951 gemeinsam mit seinem älteren Bruder Georg zum Priester der Erzdiözese München und Freising geweiht. (cic)

Aufnahmen der Priesterweihe von Papst em. Benedikt XVI. durch Michael Kardinal von Faulhaber

Benedikt XVI. und Papst Franziskus | © KNA
28. Juni 2016 | 17:17
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