Papst Franziskus an der Bischofssynode
Vatikan

Papst: Christen müssen Zeichen der Zeit erkennen

Rom, 23.10.15 (kath.ch) Kurz vor Abschluss der Bischofssynode über Ehe und Familie hat Papst Franziskus betont, dass der Wandel der Zeit auch von Christen Veränderungen erfordere. Sie müssten der «Wahrheit des Evangeliums» treu bleiben, ihr Verhalten jedoch zugleich «fortwährend gemäss den Zeichen der Zeit bewegen».

Es gehe nicht darum, sich in allem anzupassen und in die «Bequemlichkeit eines Konformismus verfallen», so der Papst in seiner Predigt im Gästehaus Santa Marta im Vatikan am Freitag, 23. Oktober. Nötig sei vielmehr eine sorgfältige Unterscheidung der Geister. Sie müsse frei und ohne Angst erfolgen.

Seit knapp drei Wochen berät die Bischofssynode im Vatikan darüber, wie die katholische Kirche auf die veränderte Lebenswirklichkeit von Familien und Ehepaaren reagieren soll. Am Samstag stimmen die 270 Synodenmitglieder über das Abschlusspapier ab.

Jesus meint alle, nicht nur die Elite

Weiter sagte der Papst, es sei nicht nur «exklusive Aufgabe» einer «kulturellen Elite», die Zeichen der Zeit zu erkennen und zu deuten. Jesus sage nicht, «seht was die Universitäten, die Doktoren und Intellektuellen machen». Er spreche vor einfachen Bauern. Es sei nicht leicht, die Zeichen der Zeit und den Willen Jesu zu erkennen, weil oft äussere Einflüsse die Menschen davon abhielten, so Franziskus. Gelingen könne dies nur durch Stille, Beobachtung, Nachdenken und Gebet. (cic)

Papst Franziskus an der Bischofssynode | © 2015 Andrea Krogman
23. Oktober 2015 | 16:18
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