Auf der Palliativstation
Vatikan

Palliativpflege ist fortschrittlichste Form von Nähe

Murcia, 15.11.18 (kath.ch) Für die katholische Kirche ist Palliativmedizin «heute die reifste und fortschrittlichste Form von Nähe und Menschlichkeit» für todkranke Menschen. Das bekräftigte der Kanzler der Päpstlichen Akademie für das Leben, Renzo Pegoraro, bei einem Vortrag am Mittwoch im spanischen Murcia.

Der italienische Bioethiker sprach dort zur Eröffnung eines internationalen Kongresses zu Palliativpflege, berichtete der italienische bischöfliche Informationsdienst SIR. Ziel von Palliativmedizin ist nicht mehr Heilung, sondern bestmögliche Lebensqualität für sterbenskranke Menschen.

«Wenn wir von Palliativversorgung sprechen, meinen wir eine umfassende und nachhaltige Art, sich um Menschen in der Endphase ihres Lebens zu kümmern», wird Pegoraro zitiert. In dieser Phase müsse «jeder therapeutische Eingriff das Wohl der Person in den Mittelpunkt stellen, ihre Würde, ihre aktive Beteiligung bei den sie betreffenden Entscheidungen».

Weg der Euthanasie scheint leichter zu sein

Die klinische Praxis zeige, dass Anfragen wegen Euthanasie oft durch körperliche Schmerzen und dem Gefühl von Verzweiflung und Einsamkeit verursacht seien. «Der Weg der Euthanasie scheint der leichtere zu sein», so Pegoraro, trage aber nur zur «Globalisierung der Gleichgültigkeit» bei.

Organisiert wird der zweitägige internationale Kongress zu Palliativpflege von der Katholischen Universität San Antonio in Murcia und dem «Päpstlichen Institut Johannes Paul II. für die Wissenschaft von Ehe und Familie». (cic)

Auf der Palliativstation | © KNA
15. November 2018 | 05:20
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