Fernando Ocáriz leitet das Opus Dei.
Vatikan

Opus Dei will sich dem Mittelstand widmen

Rom, 13.10.17 (kath.ch) Das Opus Dei (»Werk Gottes») will sich unter Berufung auf den Papst stärker der Seelsorge in der Mittelschicht widmen. Franziskus habe ihn ermuntert, die christliche Botschaft «in die Peripherien des Mittelstands, des Berufslebens und der intellektuellen Welt» zu bringen, sagte der Prälat der katholischen Laiengemeinschaft, Fernando Ocariz, der italienischen Zeitung «Corriere della Sera» am Donnerstag.

Es gehe nicht um geografische, sondern existenzielle Randbezirke, in denen das Opus Dei den Menschen Begleitung und Zuwendung anbieten wolle, so Ocariz. Der 72-jährige spanische Geistliche nannte es zugleich ein «Klischee», dass das Opus Dei ein Club für die Reichen sei. Die Gemeinschaft spiegele vielmehr die Gesellschaft des jeweiligen Landes wider.

Manche haben fantasievolle Erwartungen an das Opus

Der Grossteil der Mitglieder seien «einfache Beschäftigte, Oberschullehrer, Hausfrauen, Händler, Studenten, Arbeiter». Manche Interessenten hätten fantasievolle Erwartungen an das Opus, so Ocariz, der die Gemeinschaft seit Januar leitet. «In zwei Wochen, wenn sie sehen, dass es darum geht, anderen zu dienen und geistliche Begleitung zu bekommen, verziehen sie sich wieder.»

Mit dem Evangelium leben

Als Beispiel für sozial-karitatives Engagement in Rom nannte Ocariz ein Ausbildungszentrum im Stadtteil Tiburtino, das in den vergangenen 50 Jahren eine Laufbahn als Mechaniker, Uhrmacher oder Goldschmied ermöglichte. Jetzt solle dort eine kostenfreie Ganztagsschule beginnen, die auch Aktivitäten am Wochenende anbiete und sich vor allem an Jugendliche aus Migratenfamilien richte, so Ocariz. Als «Charisma des Opus Dei» bezeichnete er, Menschen ein Leben mit dem Evangelium im Alltag nahezubringen.

In der Schweiz nahm Opus Dei die Arbeit im Jahr 1956 auf und ist heute in der Deutschschweiz, in der Romandie und im Tessin tätig. (cic)

Fernando Ocáriz leitet das Opus Dei. | © Opus Dei
13. Oktober 2017 | 13:00
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