Nuntius in Berlin beklagt Glaubenskrise in Ostdeutschland

Hildesheim, 23.2.15 (kath.ch) Einen dramatischen Rückgang der Zahl der Gläubigen in Ostdeutschland hat der Apostolische Nuntius in Berlin, Erzbischof Nikola Eterovic, beklagt. In seinem Grusswort zur Eröffnung der Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz erinnerte der Vatikandiplomat am Montag in Hildesheim daran, dass in den ersten beiden Jahrzehnten nach dem Fall der Mauer nirgends im früheren Ostblock die Zahl der Christen so stark zurückgegangen sei wie in der früheren DDR.

Der Vertreter des Papstes in Deutschland nannte diese Zahlen einen Grund zur Sorge für die evangelische und für die katholische Kirche.

Seit der Wende mehr als halbiert

Laut einer Studie der Universität Münster habe sich die Zahl der Gottgläubigen zwischen 1990 und 2008 mehr als halbiert, inzwischen glaubten nur noch 14 Prozent der Ostdeutschen an Gott, so Eterovic. In anderen Ländern des früheren Ostblocks sei die Zahl der bekennenden Christen im selben Zeitraum hingegen gestiegen oder nur leicht zurückgegangen. Eterovic mahnte die Bischöfe, der neuen Verkündigung des Evangeliums besonderen Nachdruck zu verleihen und erinnerte an entsprechende Aufforderungen von Papst Franziskus. Neben einem Engagement in den digitalen Medien sei es auch nötig, die Predigten und Ansprachen in Gottesdiensten zu verbessern. (kna)

23. Februar 2015 | 17:51
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