International
Sterbehilfe bei Demenz: Niederlande wollen Klarheit
Die Staatsanwaltschaft in den Niederlanden will einen Fall aktiver Sterbehilfe an einer Patientin mit starker Demenz vor das oberste Gericht bringen. Ziel sei juristische Klarheit, wie Ärzte mit vorher schriftlich festgehaltenen Sterbehilfewünschen bei Demenzpatienten umgehen, berichten niederländische Medien am Freitag.
Eine Ärztin hatte einer 74-Jährigin mit starker Demenz 2016 ein tödliches Medikament verabreicht. Die Patientin hatte jedoch zuletzt unterschiedliche Angaben zu ihrem Todeswunsch gemacht. Richter urteilten Mitte September, dass dies kein Mord war. Es war das erste Mal, dass sich in den Niederlanden ein Mediziner wegen eines Sterbehilfefalls vor Gericht verantworten musste.
In den Niederlanden ist aktive Sterbehilfe unter bestimmten Bedingungen seit 2002 legal. Das Gesetz bietet aber keine Klarheit darüber, wie Ärzte mit dem Sterbewunsch von Demenzpatienten umgehen sollen. 2018 nahmen im Nachbarland zwei Menschen mit starker Demenz sowie 144 in einem frühen Stadium der Demenz aktive Sterbehilfe in Anspruch. Zudem erhielten im selben Zeitraum mehr als 4.000 Krebspatienten aktive Sterbehilfe. (kna)
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