Tempelbezirk in Myanmar
International

Myanmars Caritas-Direktor: Weit mehr Kindersoldaten als bekannt

Brüssel, 9.6.17 (kath.ch) Der Caritas-Direktor von Myanmar, Win Tun Kyi, hat auf das Schicksal der Kindersoldaten in seinem Land aufmerksam gemacht. «Die verschiedenen bewaffneten Gruppen in Myanmar haben viele Kinder rekrutiert», sagte er im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur am Freitag in Brüssel.

Es seien weit mehr Kinder betroffen als bisher bekannt. Die Caritas kümmere sich derzeit um 60 Kinder, die zuvor Soldaten waren. «Wir bringen sie wieder mit ihren Familien zusammen und unterstützen sie», so Win Tun Kyi.

Obwohl die zweite Runde der Friedenskonferenz im Mai keine Ergebnisse gebracht hatte, zeigte sich Win Tun Kyi zuversichtlich. Vor 60 Jahren sei man noch verhaftet worden, wenn man über Politik gesprochen habe. Heute können man darüber diskutieren. Das sei ein grosser Fortschritt für Myanmar. Es gebe allerdings noch viele Herausforderungen. Menschenrechte seien etwa immer noch ein schwieriges Thema, so Win Tun Kyi.

Seit 70 Jahren kämpfen in Myanmar ethnische Milizen gegeneinander Die neue Regierung von Nobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi hat sich eine Lösung des Konflikts zum Ziel gesetzt. In Myanmar leben mehr als 100 Ethnien zusammen.

Seit 2001 ist die Caritas in Myanmar aktiv, 40 Prozent der Projekte sind humanitäre Hilfe bei Naturkatastrophen oder Konflikten. Insgesamt erreicht die Caritas in Myanmar 400.000 Menschen in 1.200 Dörfern. (kna)

Tempelbezirk in Myanmar | | © k.h.S. / pixelio.de
9. Juni 2017 | 12:29
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