Armeeseelsorger spricht mit Armeeangehörigem.
Schweiz

Muslime und Juden arbeiten neu mit der Armeeseelsorge zusammen

Die Schweizer Armeeseelsorge geht mit dem Schweizerischen Israelitischen Gemeindebund (SIG) sowie mit der Föderation Islamischer Dachorganisationen der Schweiz (FIDS) eine Partnerschaft ein. Damit will die Armeeseelsorge dem Anspruch von Diversität und Inklusion in den eigenen Reihen gerecht werden.

Die Regeln für die seelsorgliche Betreuung der Armeeangehörigen sollen fortan für alle Religionsgemeinschaften gelten, teilt die Schweizer Armee am Montag mit. Basis dafür sind von der Armee erarbeitete Grundlagen. Diese hätten sowohl der SIG wie auch die FIDS inzwischen in ihren Reihen eingehend diskutiert. Sie stellten sich mit Überzeugung dahinter.

Mit den neuen Partnerschaften setzt die Armeeseelsorge laut Mitteilung die Diversität und Inklusion in ihren eigenen Reihen um. Es gehe darum, alle Armeeangehörigen kompetent und adäquat begleiten zu können. Und sie trage so der Tatsache Rechnung, dass die Schweizer Milizarmee ein Spiegelbild der Gesellschaft, also divers sei.

Im März 2020 hat der Chef der Armee, Korpskommandant Thomas Süssli, mit den Weisungen über die Beratung, Begleitung und Unterstützung durch die Armeeseelsorge die Grundlagen dafür gelegt, dass die Armeeseelsorge mit weiteren Kirchen und religiösen Gemeinschaften eine Partnerschaft eingehen kann.

Resultat des November-Treffens

Die Armee drückte damit ihre Bereitschaft aus, sich für andere Glaubensgemeinschaften zu öffnen, erklärte Armeesprecher Stefan Hofer am Montag auf Anfrage.

Korpskommandant Thomas Süssli und der Chef der Armeeseelsorge Stefan Junger hatten sich bereits im vergangenen November mit Vertretern von Kirchen und religiöser Gemeinschaften getroffen. Dazu gehörten Gemeinschaften, welche die Armeeseelsorge in ihrer heutigen Form «anerkennen und unterstützen», hatte die Armee nach dem Treffen mitgeteilt.

Die Armeevertreter nutzten damals die Gelegenheit, die Gesprächspartner hinsichtlich der möglichen Weiterentwicklung der Armeeseelsorge zu sensibilisieren, die mit der gesellschaftlichen Entwicklung im Einklang stehen soll.

Ein Mass für alle

Süssli und Hunger unterstrichen bei dem Treffen, dass für alle Kirchen und religiösen Gemeinschaften dieselben Grundlagen gelten sollen.

Die Armeeseelsorge arbeitet bereits eng mit der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz (EKS), der Römisch-Katholischen Kirche, der Christkatholischen Kirche und dem Verband Freikirchen Schweiz respektive le Réseau évangelique suisse zusammen. (gs)


Armeeseelsorger spricht mit Armeeangehörigem. | © VBS/DDPS Matthias Bill
29. März 2021 | 12:49
Lesezeit: ca. 1 Min.
Teilen Sie diesen Artikel!