Ein Mosaik von Marko Rupnik auf dem Genfer "Chemin de la Joie" (Weg der Freude).
Schweiz

Mosaike weisen den «Weg der Freude» durch Genf

Genf, 19.5.19 (kath.ch) Genfs Katholiken haben einen «Weg der Freude» realisiert. Dieser führt zu 13 Mosaiken, welche Szenen im Zusammenhang mit der Auferstehung Christi zeigen. Der Weg reicht über 30 Kilometer, kann aber auch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erschlossen werden.

Georges Scherrer

Der Parcours wurde gemeinsam mit dem Studien- und Forschungszentrum «Ezio Aletti» des Päpstlichen Orientalischen Instituts in Rom realisiert. Dieses schuf einen Teil der Mosaike, die nun in Genf gezeigt werden. Der Weg konnte «dank Gottes Hilfe und des treuen und beharrlichen Einsatzes der Gläubigen» vollendet werden, schreibt der Direktor des Zentrums, Marko Ivan Rupnik, in der Broschüre, die für den Weg bereit gestellt wurde.

Diese kann über das Internet heruntergeladen werden. Ebenfalls als PDF-Dokument wird ein genauer Ortsplan  angeboten, der präzise anzeigt, wo die Mosaike zu sehen sind. Sie hängen über den Eingangsportalen von Kirchen oder an den Aussenwänden.

Papst segnete Mosaik

Einem Mosaik kommt ein ganz besonderer Stellenwert zu. Papst Franziskus segnete anlässlich seines Besuchs im vergangenen Juni ein Mosaik für jenen Raum im Genfer Gefängnis Champ-Dollon, der für religiöse Feiern vorgesehen ist.

 

Eine Kopie des Mosaiks soll ausserhalb des Gefängnisses ausgestellt werden, so dass es auch für die Öffentlichkeit zugänglich wird, erklärte auf Anfrage die Medienbeauftragte der katholischen Kirche in Genf, Silvana Bassetti. Der Weg wurde Ende April offiziell eröffnet.

Meditation und weltliche Hinweise

Zur Realisierung der 13 Mosaike hat auch die Mosaikwerkstatt Encanda in Peru beigetragen. Um die 55 Quadratmeter Mosaik – so viel beträgt die Gesamtfläche der 13 Steinbilder – zu realisieren, brauchte es sieben Jahre. Die sorgfältig ausgearbeitete Broschüre für den «Weg der Freude» gibt zu jedem Kunstwerk Informationen und Anregungen.

Zwei Mosaike wurden über den Eingangsportalen der Hauptkirche der Genfer Katholiken, der Basilika Notre-Dame, eingefügt. Anhand der Bibelstellen verweist die Broschüre auf die Bedeutung der dargestellten Szene. Beigefügt ist ein Meditationstext, der von einem Mitarbeiter oder einer Mitarbeiterin in der kantonalen Seelsorge verfasst wurde.

Die Broschüre enthält auch den ganz praktischen Hinweis, über welche Haltestelle die Örtlichkeiten mit den Mosaiken in der Stadt und der Region Genf leicht erreicht werden können.

Vor allem Freiwilligenarbeit

Die Kosten für die Realisierung des Weges konnten gering gehalten werden, erklärte Silvana Bassetti. Es stecke sehr viel Freiwilligenarbeit dahinter. Die Künstler, welche die Mosaike realisierten, hätten dies nicht aus finanziellen Überlegungen getan. Vielmehr hätten sie ihre Arbeit als einen Akt des Glaubens verstanden und begnügten sich mit einem kleinen Entgelt.

Die Mosaike befinden sich ausserhalb der Kirchen. Dies hat gemäss Silvana Bassetti zwei Gründe. Sie sollen jederzeit zugänglich sein und auch Passanten ansprechen, welche an der Kirche vorbeigehen. Auf diese Weise hofft die Kirche Genf, auch Personen, die der Kirche fernstehen und vom Glauben nichts halten, anzusprechen.

Der Weg vereinigt Kunst und Religion. Bisher wird er von der katholischen Kirche beworben. Noch nicht realisiert wurde der Vorschlag, den Weg über andere Kanäle bekannt zu machen. Gedacht ist etwa, dass Hotels die Broschüren auslegen oder dass Tourismus Genf den Weg in sein Angebot aufnimmt. Das ist aber noch Zukunftsmusik, sagt die Medienbeauftragte der katholischen Kirche in Genf, Silvana Bassetti.

Ein Mosaik von Marko Rupnik auf dem Genfer «Chemin de la Joie» (Weg der Freude). | © Eglise Catholique Romaine Genève
19. Mai 2019 | 14:24
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