Projekt "Dialogue en Route"
Schweiz

Mit dem Velo zu Klöstern, Kirchen, Moscheen und Tempeln

Zürich, 23.6.17 (kath.ch) Ab Sonntag radelt eine Gruppe junger Menschen quer durch die Ostschweiz bis nach Zürich und besucht dabei religiöse Stätten. Mit der 8-tägigen Velotour eröffnen die jungen Menschen Etappe um Etappe das Projekt «Dialogue en Route», teilte die Interreligiöse Arbeitsgemeinschaft in der Schweiz (Iras Cotis) mit. Nebst religiösen Dachverbänden gehört auch die Schweizer Bischofskonferenz zur Trägerschaft des Projekts.

Mit dem Dialogprojekt lädt Iras Cotis dazu ein, die religiöse und kulturelle Vielfalt der Schweiz zu entdecken. «Dialogue en Route» präsentiere bedeutende religiöse Stätten und Kulturorte wie etwa den Stiftsbezirk St. Gallen, das Zürcher Grossmünster, die Synagoge der Israelitischen Cultusgemeinde Zürich oder die Bosnische Moschee in Schlieren ZH, heisst es in der Mitteilung weiter.

Mit dem Projekt will die Organisation die Begegnung mit anderen Religionen und Weltanschauungen ermöglichen und so zu einem friedlichen Zusammenleben beitragen. «Dialogue en Route» richtet sich gemäss Mitteilung an Gruppen und Schulklassen, aber auch an Individualreisende. An den Stationen präsentiere sich eine Vielfalt an Angeboten in den Bereichen Bildung, Begegnung und Gastfreundschaft, heisst es auf der Webseite des Projekts.

Start auf dem Oberalppass

30 junge Menschen eröffnen das Projekt mit einer Velotour, die am Sonntag startet und am 2. Juli zu Ende geht. Dabei besuchen sie die ersten Stationen und Routen des Projekts in der Ostschweiz und in Zürich. Startpunkt sei der Oberalppass im Kanton Graubünden, sagte Moira Grieger von Iras Cotis gegenüber kath.ch. Von dort geht es zur ersten Station, dem Benediktinerkloster Disentis. Die Reise endet in Zürich, wo unter anderem das Grossmünster, das Zürcher Institut für interreligiösen Dialog und der Krishna-Tempel besucht werden. Auf den Etappen dazwischen liegen unter anderem eine eritreische Gemeinde in Chur, der St. Galler Stiftsbezirk und eine Moschee in Kreuzlingen.

Mönch aus Disentis fährt mit

Während der Eröffnungswoche treffe sich die Gruppe mit Verantwortlichen und Mitgliedern der verschiedenen religiösen Gemeinschaften oder Institutionen, so Grieger weiter. Zum Teil würden an den Stationen öffentliche Veranstaltungen angeboten oder Feste gefeiert. Der Besuch der albanischen Moschee in Kreuzlingen wird etwa mit einem Grillabend verbunden. Und bei der Abfahrt vom Oberalppass fahre ein Mönch des Klosters Disentis mit der Gruppe mit, verrät Grieger.

Junge wirken als Vermittler

Nach der Eröffnungswoche werden die jungen Menschen als sogenannte «Guides» wirken. Als Vermittler werden sie Führungen durchführen, Workshops leiten oder Blogbeiträge schreiben, präzisierte Grieger. Einige hätten bereits bei der Entwicklung des Projekts «Dialogue en Routes» mitgewirkt. Die Mitglieder der Gruppe haben einen jüdischen, christlichen, muslimischen, hinduistischen, buddhistischen oder nichtreligiösen «Hintergrund», heisst es in der Mitteilung.

Breit abgestütztes Projekt

Lanciert wurde «Dialogue en Route» von Iras Cotis. Gemeinsam getragen wird das Projekt von der Schweizer Bischofskonferenz (SBK), dem Schweizerischen Evangelischen Kirchenbund (SEK), der Föderation Islamischer Dachorganisationen der Schweiz (FIDS) und dem Schweizerischen Israelitischen Gemeindebund (SIG). Es steht unter dem Patronat der Schweizerischen Unesco-Kommission. An der Realisation sind gemäss Mitteilung die Universitäten Bern, Lausanne und Luzern sowie diverse pädagogische Hochschulen beteiligt.

2017 startet das Projekt in den Regionen Ostschweiz und Zürich. Bis 2019 soll «Dialogue en Route» landesweit realisiert werden, heisst es auf der Webseite. (bal)

 

Projekt «Dialogue en Route» | © zVg Michael Lio, Winterthur
23. Juni 2017 | 10:23
Lesezeit: ca. 2 Min.
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