Martin Werlen plant nächstes Buch – über junge Menschen

Einsiedeln SZ, 18.2.19 (kath.ch) Der Einsiedler Mönch Martin Werlen hat schon mehrfach mit Büchern über die Kirche für Aufsehen gesorgt. Sein letztes wurde soeben in der Romandie in einer französischen Übersetzung herausgegeben. Und schon plant der reformorientierte ehemalige Abt von Einsiedeln ein nächstes Buch, wie er gegenüber «cath.ch» sagte.

«Den Stoff meines nächsten Buches habe ich schon im Kopf: Zusammen mit den jungen Menschen den Glauben entdecken», sagte Martin Werlen in einem Interview mit dem Newsportal «cath.ch» (18. Februar).

Junge wollen «bessere Welt»

Der Benediktiner, der an der Stiftsschule des Klosters Einsiedeln Religionsunterricht gibt, macht in Bezug auf die Jugend zwei Feststellungen. So fehlten die jungen Menschen nicht nur im Gottesdienst, sondern interessierten sich auch nicht mehr für die Kirche. Gleichzeitig hätten sie aber auch Werte, wollten eine «bessere Welt». Dies beweisen aus Sicht von Werlen zum Beispiel die jüngsten Demonstrationen von Jugendlichen zugunsten des Klimaschutzes.

Weiter stellt der Mönch in seinen Schulstunden auch fest, dass das Evangelium den Jungen etwas bedeute. «Wenn ich mit den Jungen diskutiere, kann ich die Freude des Evangeliums spüren!», so Werlen gegenüber «cath.ch». Dies stelle für ihn eine grosse Hoffnung dar.

Ja zu Priesterinnen

In dem Interview spricht sich Werlen zudem für die Zulassung von Frauen zum Priesteramt aus. Der Ausschluss der Frauen, der mit dem Argument begründet werde, dass der Priester Jesus repräsentiere, könne nicht im Namen des Glaubens gerechtfertigt werden. Er sei immer mehr davon «überzeugt, dass der Ausschluss von Frauen vom Priestertum nur eine von vielen Traditionen ist, die verändert werden können und müssen», so Martin Werlen.

Spitze Feder

Martin Werlen, von 2001 bis 2013 Abt des Benediktinerklosters Einsiedeln, hat mehrfach kritische Bücher über den Zustand der katholischen Kirche geschrieben, in denen er sie zu Reformen ermutigen will. Im Februar vergangenen Jahres erschien von ihm «Zu spät. Eine Provokation für die Kirche, Hoffnung für alle». Das Buch ist soeben in französischer Sprache beim Verlag «Saint-Augustin» in Saint-Maurice im Wallis herausgegeben worden.

Den Anfang machte er 2012 mit der Broschüre «Miteinander die Glut unter der Asche entdecken», mit der er innerkirchliche Diskussionen neu entfachen wollte. (bal)


Der Einsiedler Benediktiner Martin Werlen | © Jacques Berset
18. Februar 2019 | 16:20
Lesezeit: ca. 1 Min.
Teilen Sie diesen Artikel!