Die neue Lutherbibel
International

Literaturprofessor kritisiert Fehlen einer ökumenischen Bibelübersetzung

Berlin, 29.3.17 (kath.ch) Der deutsche Germanist Karl-Heinz Göttert (74) bemängelt das Fehlen einer ökumenischen Bibelübersetzung: «Wenn man zum Lutherjubiläum eine ökumenische Bibelübersetzung herausgegeben hätte, dann wäre dies jedenfalls ein Meilenstein geworden», sagte Göttert der Zeit-Beilage «Christ & Welt» (Donnerstag).

Es gebe in der Bibel zwar «prekäre Stellen», die zwischen den beiden Kirchen strittig seien, doch dieses Problem sei lösbar. «Es ist einfach inakzeptabel, dass wir wegen solcher Zwistigkeiten auf etwas verzichten, was auch die Aussensicht des Christentums betrifft. Jeder Muslim fragt doch: Wo ist denn eure christliche Bibel? Dann müssen wir sagen: Wir haben zwei.»

Bei dem Streit gehe es darum, Erbhöfe zu verteidigen. «Und natürlich die Angst, Identitäten zu gefährden. Das spielt wahrscheinlich sogar die grösste Rolle.» Göttert lehrte als Professor für Ältere Deutsche Literatur an der Universität Köln. Im S. Fischer Verlag Wissenschaft erschien soeben sein Buch «Luthers Bibel. Geschichte einer feindlichen Übernahme». (kna)


Die neue Lutherbibel | © Deutsche Bibelgesellschaft
29. März 2017 | 14:41
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