Papst Franziskus
Vatikan

Libanons Ministerpräsident Hariri trifft Papst

Rom, 13.10.17 (kath.ch) Der libanesische Ministerpräsident Saad Hariri hat am Freitag von Papst Franziskus in Privataudienz getroffen Danach traf der sunnitische Politiker auch mit Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin und dem päpstlichen Aussenbeauftragten Erzbischof Paul Richard Gallagher zusammen.

Der Vatikan bezeichnete das Gesprächsklima anschliessend als sehr herzlich. Die private Unterredung mit Franziskus dauerte laut begleitenden Journalisten knapp eine halbe Stunde. Hariri kam in Begleitung seiner Ehefrau Lara Bashir al-Azem, einer gebürtigen Syrerin.

«Gerechte und umfassende» Lösung nötig

In der vatikanischen Pressemitteilung war von Zufriedenheit über die erreichte grössere Stabilität des Landes die Rede. Zugleich wünsche man eine engere Zusammenarbeit der politischen Kräfte im Libanon. Weiteres Thema war den Angaben zufolge die Aufnahme zahlreicher Flüchtlinge durch den Libanon. Für die Konflikte in der Region sei eine «gerechte und umfassende Lösung» nötig, hiess es. Betont wurde auch die Bedeutung eines interkulturellen und interreligiösen Dialogs und eines gemeinsamen Einsatzes von Christen und Muslimen für den Frieden.

Zweiter Vatikanbesuch

Hariri steht seit Dezember an der Spitze der libanesischen Regierung. Im Syrienkonflikt gilt Hariri, als Unterstützer der Rebellen. Sein 2005 ermordeter Vater Rafik Hariri bekleidete das Amt des Ministerpräsidenten zwischen 1992 und 2004 mehrfach.

Der 1970 in Saudi-Arabien geborene Saad Hariri war schon im November 2012 im Vatikan. Das Treffen mit Benedikt XVI. am Rande einer Generalaudienz erfolgte zwei Monate nach einer Libanon-Reise des damaligen Papstes.

Gold gegen Olivenzweig

Als Gastgeschenk brachte der sunnitische Muslim Hariri dem Papst die Goldschmiedearbeit einer Kette mit einem grossen Kreuz mit. Franziskus bedankte sich mit einer Medaille, die einen Olivenzweig als Friedenssymbol abbildet, und seiner Umweltenzyklika «Laudato si» auf Französisch und Arabisch.

«Italien ist das schönste Land der Welt.»

In einer kleinen Abweichung vom Protokoll führte der Papst das Ehepaar Hariri zu einem Fenster im Apostolischen Palast und liess seine Gäste an den geöffneten Flügeln das Panorama der Stadt Rom bewundern. Al-Azem sagte in der Landessprache, Italien sei «il paese piu bello del mondo», «das schönste Land der Welt». Ihr Mann ergänzte, seine Frau lerne gerade Italienisch. (cic)

Papst Franziskus | © pixabay.com CC0
13. Oktober 2017 | 14:22
Lesezeit: ca. 1 Min.
Teilen Sie diesen Artikel!