Lehrer in Mossul rebellieren gegen IS-Lehrpläne

Rom, 7.1.16 (kath.ch) In der nordirakischen Provinz Ninive sollen am Donnerstag, 7. Januar, mehr als 30 Lehrer verhaftet worden sein, weil sie sich weigern, nach den Vorgaben des «Islamischen Staats» (IS) zu unterrichten. Den Pädagogen drohe jetzt ein Verfahren vor einem Tribunal des selbsternannten Kalifats, berichtete der vatikanische Pressedienst Fides unter Berufung auf lokale kurdische Medien.

Nach der Eroberung Mossuls verbannte demnach die islamistische Terrormiliz Fächer wie Philosophie, Chemie, Biologie und Mathematik aus den Schulen und führte stattdessen Kurse über das Religionsrecht der Scharia und den «Heiligen Krieg» ein. Schulen mit christlichen Namen mussten diese laut Fides ändern; der Unterricht der syrisch-aramäischen Sprache, die von Christen im Gottesdienst benutzt wird, wurde ebenso verboten wie christlicher Religionsunterricht.

Die Rebellion der Lehrer sei auch als Zeichen der Unzufriedenheit der Bevölkerung mit dem Kalifat des «Islamischen Staats» zu deuten, so der Pressedienst. (kna)

7. Januar 2016 | 14:16
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