Kubas Präsident Castro trifft Papst im Vatikan

Rom, 6.5.15 (kath.ch) Der kubanische Präsident Raul Castro trifft am Sonntag, 10. Mai, zu einer Unterredung mit Papst Franziskus im Vatikan zusammen. Die Begegnung in einem Raum der Audienzhalle habe «rein privaten Charakter», teilte Vatikansprecher Federico Lombardi am Dienstagabend mit. Castro hatte dem Papst für die erfolgreiche Vermittlerrolle des Vatikan im Konflikt mit den USA gedankt. Die im Dezember eingeleitete Annäherung zwischen den USA und Kuba war wesentlich auf Vermittlung des Heiligen Stuhls zustande gekommen.

Dem Vernehmen nach geht es bei dem Treffen am Sonntagvormittag auch um den Besuch, den Papst Franziskus Ende September unmittelbar vor seinem Besuch in den USA und bei den Vereinten Nationen in New York dem kommunistisch regierten Inselstaat abstatten will.

Der Papst hatte die Präsidenten Kubas und der USA in persönlichen Schreiben eingeladen, ihre Differenzen zu überwinden und an die USA appelliert, ihr Handelsembargo zu lockern. Der Vermittlungserfolg sei durch die lateinamerikanische Herkunft des Papstes und durch seinen entschiedenen Einsatz für soziale Gerechtigkeit begünstigt worden, hiess es anschliessend.

Zweiter Besuch eines kubanischen Präsidenten

Es ist der zweite Besuch eines kommunistischen kubanischen Staatsoberhaupts im Vatikan. Am 19. November 1996 war Fidel Castro, der Bruder von Raul, am Rande eines FAO-Gipfels in Rom mit Johannes Paul II. im Vatikan zusammengetroffen. Sowohl Johannes Paul. (1998) als auch Benedikt XVI. (2012) waren nach Kuba gereist und hatten dort zur Achtung der Religionsfreiheit aufgefordert. (cic)

6. Mai 2015 | 08:41
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