Kirchenrechtler nennt Franziskus «Ankündigungspolitiker»

Karlsruhe, 1.8.19 (kath.ch) Der Münsteraner Kirchenrechtler Thomas Schüller hält Papst Franziskus für einen «Ankündigungspolitiker». Den Willenserklärungen zur Dezentralisierung lasse das Kirchenoberhaupt keine Taten folgen.

Seine kritischen Aussagen machte Kirchenrechtler Thomas Schüller in der in Karlsruhe herausgegebenen Freiburger Kirchenzeitung «Konradsblatt».

Mit Blick auf die für Herbst geplante Amazonas-Synode sagte Schüller, der Papst könne der Versammlung «Beschlusskompetenz» übertragen. Das Problem sei, dass Franziskus von dieser kirchenrechtlichen Möglichkeit nicht Gebrauch mache und so «unverbindlich bleibt». Nach Schüllers Einschätzung setzt der Papst auf Zentralismus.

Mit Blick auf Franziskus Vorgänger Benedikt XVI. vertrat Schüller die Ansicht, es dürfe «nur einen Papst geben, der ein weisses Gewand trägt». Die aktuelle Situation führe zu Verwirrung. Das liege weniger an Joseph Ratzinger selbst als an dessen Umfeld. Dabei handele es sich um Kräfte, die nicht mit dem Programm von Franziskus einverstanden seien und die Benedikt XVI. instrumentalisierten. (kna)

Thomas Schüller, Experte für Kirchenrecht | © zVg
1. August 2019 | 09:56
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