Schweizer Franken
Schweiz

Kirchenfinanzen werden unter die Lupe genommen

Zürich, 23.3.18 (kath.ch) Die Römisch-katholische Zentralkonferenz der Schweiz (RKZ) will wissen, wie sich die Kirchenfinanzierung entwickelt und wie der Lastenausgleich unter den kantonalkirchlichen Organisationen am besten realisiert wird. Deshalb plant sie, ein kompetentes Beratungsunternehmen damit zu beauftragen, ein Finanzmonitoring zu entwickeln.

Auf den ersten Blick ist alles noch im grünen Bereich. Die RKZ hat im letzten Jahr einen Überschuss von 240’000 Franken gemacht, wie sie in ihrer Mitteilung über ihre Plenarversammlung (22. März) ausführt. Dennoch blinken gewisse rote Lampen. Denn erstmals in ihrer Geschichte hat der Dachverband der katholischen kantonalkirchlichen Organisationen über eine Million Franken weniger von den kantonalen Kirchenorganisationen erhalten, als vorgesehen wäre.

Ein Loch sei dadurch aber nicht entstanden, erklärt Daniel Kosch, Generalsekretär der RKZ. Denn man budgetiere nur Beiträge, von denen klar sei, dass sie eintreffen würden.

Drei grosse Ausfälle

Die grössten finanziellen Ausfälle haben laut Kosch die Minderleistungen der Kantonalkirche Schwyz und der Bistümer Lugano und Sitten bewirkt. Schwyz leiste als Nichtmitglied jeweils einen Solidaritätsbeitrag, erklärt Kosch. Und die Kirchen im Tessin und im Wallis hätten keine Strukturen, die sicherstellten, dass die kantonale Ebene Beiträge von den Pfarreien erhalte.

Zudem stünden kleinere, finanzschwächere Kantonalkirchen «auf der Kippe», so der RKZ-Generalsekretär. Laut Mitteilung haben sie «zunehmend Schwierigkeiten, ihre eigenen Aufgaben zu finanzieren». Und die finanzstarken Kantonalkirchen befürchten Mindereinnahmen aufgrund der geplanten Reform der Unternehmenssteuer. Die Solidarität zwischen den RKZ-Mitgliedern werde bei knapper werdenden Mitteln prekärer, so die RKZ.

Methode zur Analyse gesucht

Deshalb will sie nun die Kirchenfinanzen genauer unter die Lupe nehmen lassen. Die Einnahmen und Ausgaben sollen verglichen werden können. Bei den Einnahmen sind Informationen zu Steuern von natürlichen und juristischen Personen notwendig sowie zu allfälligen Staatsbeiträgen. Bei den Ausgaben sollte die Verwendung der Mittel auf kommunaler und kantonaler Ebene analysiert werden. «Wir wollen auch wissen, wie sich dies allenfalls aufgrund von Steuersenkungen oder Kirchenaustritten verändert», sagt Kosch.

Die RKZ sucht nun ein Beratungsunternehmen, das aufzeigen kann, mit welcher Methode solche Fragen beantwortet werden können. Die gewonnenen Informationen zu den Kirchenfinanzen sollen helfen, den Beitragsschlüssel zu überprüfen und zu verbessern. Denn nach mehrjährigen Beitragserhöhungen um rund drei Prozent erwarten viele kantonalkirchliche Organisationen Zurückhaltung betreffend weiterer Erhöhungen, so die Mitteilung. Andere Lösungen werden nun gesucht. (rp)

Schweizer Franken | © pixabay.com
23. März 2018 | 11:21
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