Die "Schwarze Madonna" von Einsiedeln spielt auch eine Rolle im Roman von Thomas Hürlimann.
Vatikan

Kirche erklärt Marienfest zu Gedenktag am Pfingstmontag

Rom, 3.3.18 (kath.ch) Die katholische Kirche hat ein Fest, das Maria als «Mutter der Kirche» würdigt, zu einem allgemeinen Gedenktag für die gesamte Kirche erklärt. Papst Franziskus habe entschieden, dass der Gedenktag «in den Römischen Kalender am Montag nach Pfingsten einzutragen und jedes Jahr zu feiern ist», heisst es in einem Dekret der Römischen Gottesdienstkongregation, das am Samstag veröffentlicht wurde.

Eine liturgische Feier für Maria als «Mutter der Kirche» gibt es bereits seit 1975. Einige Länder, Bistümer und Ordensgemeinschaften begehen den Gedenktag schon länger, nun soll er für die gesamte katholische Kirche gelten. Wo diese Feier bereits offiziell anerkannt «an einem anderen Tag mit höherem Rang begangen wird», könne dies auch künftig so erfolgen, heisst es in dem Dekret.

Bischofskonferenzen für Übersetzung zuständig

Beigefügt sind die entsprechenden liturgischen Texte in lateinischer Sprache für die Messe und das Stundengebet. Darin wird der Gedenktag als «Memoria» bezeichnet; das lässt offen, ob seine Feier geboten ist – also begangen werden muss – oder nicht.

In einem Kommentar erläutert der Leiter der Gottesdienstkongregation, Kardinal Robert Sarah, die notwendigen Übersetzungen in andere Sprachen sollten die zuständigen Bischofskonferenzen besorgen und approbieren. Nach Bestätigung durch die Gottesdienstkongregation könnten sie dann veröffentlicht werden.

Eine Muttergestalt

Das Dekret erläutert auch den Hintergrund des Gedenktages. Bereits in der frühen Kirche sei Maria als Muttergestalt für die Gemeinschaft der Gläubigen, die Kirche, beschrieben worden. Maria sei dabei gewesen, als die Jünger sich nach der Auferstehung Jesu in Jerusalem trafen, sie alle am Pfingsttag gemeinsam den Heiligen Geist empfingen und danach die Kirche zu wachsen begann.

Papst will Marienfrömmigkeit fördern

Schliesslich hätten Päpste wie Benedikt XIV. (1740-1758) und Leo XIII. (1878-1903) Maria explizit als «Mutter der Kirche» benannt. Beim Zweiten Vatikanischen Konzil habe Paul VI. (1963-1978) «die selige Jungfrau Maria zur ‘Mutter der Kirche, das heisst zur Mutter des ganzen christlichen Volkes’» erklärt. 1975 wurde dann eine Messe zur Ehren Marias als Mutter der Kirche vorgelegt. Franziskus wolle mit der Förderung dieser Verehrung «das Verständnis für die Mutterschaft der Kirche» sowie eine «unverfälschte Marienfrömmigkeit» fördern, heisst es in dem Dekret. (cic)

Zum Dekret in offizieller deutscher Übersetzung

 

Die «Schwarze Madonna» von Einsiedeln spielt auch eine Rolle im Roman von Thomas Hürlimann. | © Alwin Gasser / pixelio.de
3. März 2018 | 17:44
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