"Keine Werbung"-Kleber für Briefkasten
Schweiz

Pfarrblatt Steinen: «Keine Werbung» hemmt Neu-Evangelisierung nicht

Steinen SZ, 27.11.15 (kath.ch) Einige Pfarreien im Kanton Schwyz führen ein eigenes Pfarrblatt. Dieses muss aus Kostengründen eingestellt werden. Die betroffenen Pfarreien wählen verschiedene Wege, um die Gläubigen dennoch zu erreichen. Die Pfarrei Steinen startet ein Pilotprojekt, mit dem sie alle Personen in der Gemeinde erreichen will.

Vor 15 Jahren wurde das «Pfarreiblatt Urschweiz», heute «Pfarreiblatt Uri» und «Pfarreiblatt Schwyz», gegründet. Sechs konservative Pfarreien in Uri und Schwyz scherten aus und hielten an ihrem «Arther Pfarrblatt» fest. Nun wird das gemeinsame Blatt eingestellt.

Als Grund nennt der «Bote der Urschweiz» von Freitag, 27. November, die steigenden Portokosten, die schon im Jahr 2013 zu einer Erweiterung des Blatts auf sechs Seiten und zur Reduktion auf die zweiwöchige Erscheinungsweise führten. Zudem verlange die Post die Gebühren für die Sortierung der kleinen Auflage, was den Abonnementspreis um fünf Franken erhöhte. Man diskutierte, ob das Pfarrblatt digital aufgeschaltet werden soll. Es bestand jedoch die Furcht, dass dadurch weitere zahlende Abonnenten verloren gegangen wären und  die Minimalzahl von tausend Abonnenten unterschritten worden wäre.

Neu soll in Unteriberg und Studen das neue Pfarrblatt, das hauptsächlich aus der Gottesdienstordnung und pfarreilichen Mitteilungen besteht, allen Haushaltungen zugestellt werden. In Alpthal wird als Ersatz des Pfarrblatts die konservative «katholische Wochenzeitung» mit einem Einlageblatt der Pfarrei verteilt. Riemenstalden gibt zum Abo-Preis von 25 Franken ein eigenes Pfarrblatt heraus. Attinghausen schliesst sich dem bisher gemiedenen «Pfarreiblatt Urschweiz» an.

Pilotversuch in Steinen

Der Pfarrer von Steinen SZ, Rudolf Nussbaumer, wählt einen anderen Weg. Mit der Zustimmung des Pfarreirats soll das pfarreieigene Pfarrblatt in einer zweijährigen Versuchsphase auch an Nichtpraktizierende beziehungsweise der Kirche Fernstehende geschickt werden. Wie der Priester auf Anfrage erklärte, soll das monatlich erscheinende Pfarrblatt zusätzlich zu den Abonennten  zwei Mal im Jahr an alle Haushalte gehen, die keinen «Keine Werbung»-Kleber auf ihrem Briefkasten kleben haben. Zwei bis drei Mal im Jahr soll das Pfarrblatt aber seinen Weg auch in jene Briefkasten finden, die mit einem solchen Kleber versehen sind.

Wie bisher wird der Pfarrer von Steinen Neuzuzüger christlichen Glaubens in der Gemeinde über das Pfarrblatt begrüssen. Falls Muslime eine entsprechende Begrüssung wünschten, werde das Pfarrblatt auch für diese offen sein, sagte Nussbaumer. (gs)

 

«Keine Werbung»-Kleber für Briefkasten | © 2015 Georges Scherrer
27. November 2015 | 17:32
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