Anita Capaul, Christoph Hammer, Irene Gassmann, Susann Bosshard-Kälin, Alain de Reamy (v.l.)
Schweiz

Katholischer Medienpreis für Buch über Fahrer Klosterfrauen

Der Katholische Medienpreis 2019 wurde am Dienstag in Lugano vergeben. Der Hauptpreis ging an Susann Bosshard-Kälin, Autorin, und Christoph Hammer, Fotograf, für ihr Buch «Im Fahr – die Klosterfrauen erzählen aus ihrem Leben». Die «spezielle Erwähnung» ging an Matthias Müller für sein SRF-Fernsehexperiment «WG der Religionen», teilt das Kloster Fahr mit.

An der Feier in Lugano nahmen die Mitglieder der Schweizer Bischofskonferenz (SBK), die im Tessin tagte, eine Delegation der Jury und die Priorin Irene Gassmann vom Kloster Fahr teil. Die Schweizer Bischöfe vergeben den Preis seit 1993 als Wertschätzung verantwortungsvoller Medienarbeit, die durch verschiedenste Formate den Verkündigungsauftrag der Kirche vermittle, sagte die Jurypräsidentin Anita Capaul, Präsidentin des Bündner Verlegervereins «graubündenBOOKS», in ihrem Begrüssungswort.

«Es ist nun das erste Mal in der Geschichte des SBK-Preises, dass ein Buch mit dem Medienpreis ausgezeichnet wurde. Das Buch, das die Klosterfrauen vom Fahr in ihrem Alltag porträtiert, ist eine gelungene und einfühlsame Publikation», sagte Capaul.

«Keine Facebook-Fassade»

Medienbischof Alain De Raemy beleuchtete in seiner Laudatio die Schwerpunkte des preisgekrönten Buchs: «Es geht überhaupt nicht um eine Profilierung einer Ordensgemeinschaft in der Schweiz. Es geht hier nur um Profile von Ordensschwestern, die es gewagt haben, ganz persönlich auf Fragen ihres Lebensweges Antwort zu geben.»

Katholische Medienpreis 2019 für Buch "Im Fahr"
Katholische Medienpreis 2019 für Buch "Im Fahr"

Jede der siebzehn interviewten Schwestern würde ohne Angst über sich sprechen. Sie würden «vielleicht oder sicher zum ersten Mal so öffentlich über ihr persönliches Empfinden und Erleben im eigenen Lebenslauf» reden. Schon bei den ersten Gesprächen erfahre man, dass es «im Kloster nicht wie in einem Märchen läuft», so der Bischof. «Es sind reelle Zustände, keine Facebook-Fassade!»

Ein Buch, das berührt

Und an die Preisträger gerichtet sagte de Raemy: «Dank dieses Buches wird im Fahr etwas bleiben und dauerhaft bleiben; denn wenn diese Zeugnisse, ob schwarz oder weiss, authentisch sind und Gott anvertraut werden, dann sieht die Zukunft einfach farbig aus. Farbig, wie sie nur Gott malen kann und malen wird.»

Die Autorin Susann Bosshard-Kälin bedankte sich mit den Worten: «Die Lebensgeschichten, die innert Jahresfrist bereits in der vierten Auflage erschienen sind, scheinen die Herzen der Menschen zu berühren und zu bewegen. Und genau das ist es, was Christoph Hammer und ich mit diesem Zeitdokument erreichen wollten.»

Mutige Ordensfrauen

Der Preis sei für sie und den Fotografen Christoph Hammer eine grosse Ehre. Die «mutigen Fahrer Benediktinerinnen» hätten es gewagt, aus der Stille und der Anonymität im geschlossenen Kloster ins Scheinwerferlicht der Öffentlichkeit zu treten.

Die Produzenten des Fernsehexperiments «WG der Religionen», welche mit einer speziellen Erwähnung ausgezeichnet wurden, konnten aufgrund von Dreharbeiten im Ausland den Preis nicht persönlich in Lugano empfangen, meldet die Schweizer Bischofskonferenz. (gs)

Anita Capaul, Christoph Hammer, Irene Gassmann, Susann Bosshard-Kälin, Alain de Reamy (v.l.) | © catt.ch
5. Dezember 2019 | 14:43
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