Beim Gebet
Schweiz

Katholiken beten gegen die Versuchung der Gleichgültigkeit – auch in der Schweiz

Chur/Freiburg i.Ü., 10.3.15 (kath.ch) Viele Menschen drohen gegenüber dem Leiden von Millionen Mitmenschen abzustumpfen. Papst Franziskus hat deshalb in seiner Botschaft zur Fastenzeit Kirche und Gesellschaft dazu aufgerufen, das «Meer der Gleichgültigkeit» zu überwinden. Dies könne im Gebet geschehen, ist der Papst überzeugt. Er hofft, dass die Kirche weltweit sich an der Gebetsinitiative «24 Stunden für den Herrn» vom 13. und 14. März beteiligt. In der Schweiz lädt der Churer Bischof Vitus Huonder zum Mitbeten ein.

Barbara Ludwig

In seiner Botschaft räumt der Papst ein, dass in allen Menschen eine Tendenz und Versuchung dazu besteht, gegenüber dem Bösen und dem Leid indifferent zu bleiben. Die Flut von Bildern und Berichten über das menschliche Leid hat nach Franziskus’ Worten zu einer weltweiten Gleichgültigkeit geführt.

«Unterschätzen wir nicht die Kraft des Gebetes von so vielen!»

«Was können wir tun, um uns nicht in diese Spirale des Schreckens und der Machtlosigkeit hineinziehen zu lassen?», fragt der Papst. Seine Antwort lautet: Beten. «Unterschätzen wir nicht die Kraft des Gebetes von so vielen!» Franziskus lädt deshalb die Katholiken der Weltkirche ein, sich an der Initiative «24 Stunden für den Herrn» zu beteiligen, die vom Päpstlichen Rat zur Förderung der Neuevangelisierung lanciert wurde. Im Rahmen der Aktion werden Bussgottesdienste, Ewige Anbetungen und ähnliche Veranstaltungen angeboten, berichtete Radio Vatikan (18. Februar).

Für das Bistum Rom wird der Papst Franziskus am Freitagnachmittag, 13. März, eine Bussliturgie im Petersdom feiern. Anschliessend sind im Zentrum von Rom mehrere Kirchen die ganze Nacht über zu Beichte und Anbetung geöffnet. Die Aktion dauert bis Samstagnachmittag, 14. März.

Angebote in Chur und der Westschweiz

In der Schweiz lädt der Churer Bischof Vitus Huonder ein, bei der Initiative mitzumachen. Am Freitagabend feiert er eine Messe in der Kathedrale von Chur. Anschliessend besteht während der Nacht auf Samstag die Möglichkeit zur eucharistischen Anbetung in der Kirche des Priesterseminars St. Luzi. Ebenfalls dort können Gläubige zur Beichte gehen. Am Samstagmorgen findet eine Messe in der Kirche St. Luzi statt. Huonder ruft zudem die Pfarreien und Ordensgemeinschaften seiner Diözese dazu auf, sich mit eigenen Angeboten an der Initiative zu beteiligen.

In der Westschweiz finden im Bistum Lausanne-Genf-Freiburg ähnliche Veranstaltungen in verschiedenen Städten statt. Die Diözese beteilige sich aber selber nicht an der Initiative des Vatikan, sagte David Cholley von der Abteilung Kommunikation des Bistums am Dienstag, 10. März, auf Anfrage. Einige Pfarreien hätten spontan entschieden, dem Aufruf des Papstes zu folgen. Die Diözese unterstütze solche Aktionen. Auf ihrer Homepage weist sie auf Angebote in Lausanne, Genf und Freiburg hin.

Keine koordinierte Aktion im Bistum Basel

Ob auch Aktionen im Bistum St. Gallen geplant sind, war auf Anfrage nicht zu erfahren. Sie habe keine Kenntnis von Aktivitäten auf Bistumsebene, sagte Sprecherin Sabine Rüthemann. Die Diözese Basel führe «keine koordinierte Aktion» durch, sagte Hansruedi Huber, Kommunikationsverantwortlicher im Bistum, gegenüber kath.ch. «Wir überlassen es den Pfarreien, entsprechende Anlässe zu organisieren.» (bal)

Beim Gebet | © Barbara Ludwig
10. März 2015 | 18:15
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