Kardinal Kurt Koch
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Kardinal Kurt Koch: «Ökumene ist nicht leicht, aber schön»

Würzburg, 20.3.15  (kath.ch) Kardinal Kurt Koch hat sich gegen eine «Anglikanisierung» des Papstamtes ausgesprochen. Vielmehr müsse eine neue Praxis des Amtes bei gleichbleibender Substanz gesucht werden, die auch in der Ökumene Konsens finde, sagte er der in Würzburg erscheinenden «Tagespost» (Samstag). Ökumene sei «nicht leicht, aber schön», so der Schweizer Kurienkardinal, und Präsident des Päpstlichen Rats zur Förderung der Einheit der Christen.

Im Papstamt sieht der Kurienkardinal und frühere Bischof von Basel «ein ganz grosses Geschenk des Herrn an seine Kirche». Der Papst könne in Konflikten vermitteln, nicht nur auf religiöser Ebene. So sei etwa ein Treffen mit dem Moskauer Patriarchen aus römischer Sicht «ganz realistisch». Bisher gebe es aber keine Signale aus Moskau.

«Brennpunkt» Vielfalt in der Kirche

Der Kardinal verwies auch auf zwei «Brennpunkte» der Kirche: die Vielfalt der Ortskirchen einerseits und die Einheit der Universalkirche andererseits. Im Verhältnis zwischen Rom und den Ortskirchen einen guten Mittelweg zu finden, sei eine grosse Herausforderung. Es stehe aber fest, dass das Amt in den einzelnen Ortskirchen nicht so unterschiedlich gestaltet werden könne, dass es am Ende nicht mehr austauschbar sei. (kna)

Kardinal Kurt Koch | © Oliver Sittel
20. März 2015 | 18:01
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