Kapelle des Schweizer Architekten Zumthor beeindruckt Kölner Kardinal

Köln, 28.8.16 (kath.ch) Die vom Schweizer Stararchitekten Peter Zumthor erbaute «Bruder Klaus Kapelle» in Mechernich (Eifel) beeindruckt den Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki. «Ist es nicht wunderbar, dass es zu allen Zeiten Menschen gibt, die Ungewöhnliches leisten und auf die Beine stellen, weil sie von Gott und seiner Liebe zu uns Menschen begeistert sind?», sagte der Erzbischof am Sonntag dem Kölner domradio.

In einer Aufzeichnung vor der Kapelle lobte Woelki neben Zumthor die Landwirtsfamilie Scheidtweiler, die gemeinsam das Bauwerk geschaffen haben. «Es gibt also auch heute noch Menschen, die ganz freiwillig eine Kirche aufbauen.» Das Ehepaar habe aus Dankbarkeit für ein erfülltes Leben die Kapelle finanziert und Zumthor auf sein Honorar verzichtet, weil Bruder Klaus der Lieblingsheilige seiner Mutter gewesen sei. «So einfach ist das manchmal.»

Arbeit mit den vier Elementen

Die zeltförmige Kapelle aus Beton von 2007 zieht zahlreiche Besucher an. Zumthor hat seine Architektur eng mit den vier Elementen Feuer, Wasser, Erde und Luft verbunden. So liess er 112 Baumstämme aus dem örtlichen Wald heranbringen, die dann der 12 Meter hohen Innenverschalung dienten. Nachdem der Beton mit dem rötlich-gelben Sand aus der Umgebung ausgehärtet war, wurde das Holz mit einem über drei Wochen brennenden Feuer ausgeköhlert. So entstanden bizarre und noch verkohlte Wände mit dem Profil der Stämme.

Eine kleine Bronzefigur in der Kapelle zeigt den einstigen Einsiedler und Heiligen Nikolaus von Flüe (1417-1487), dem die Andachtsstätte gewidmet ist. (kna)

 

28. August 2016 | 13:00
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