Jugend und Sport
Schweiz

Junge EVP will weiterhin J+S-Gelder für freikirchliche Jugendverbände

Bern, 25.6.17 (kath.ch) Die Junge Evangelische Volkspartei (JEVP) der Schweiz fordert, dass freikirchliche Jugendverbände weiterhin Fördergelder von «Jugend und Sport» (J+S) erhalten. Die Unterstützung dürfe nicht wegen der religiösen Ausrichtung von Organisationen verweigert werden, schreibt die Partei in ihrer Vernehmlassungsantwort zuhanden von Sportminister Guy Parmelin.

Die JEVP fordert, dass eine geplante Änderung der Sportförderungsverordnung ersatzlos gestrichen wird. Die betreffende Bestimmung stellt einen Bezug zum Kinder- und Jugendförderungsgesetz (KJFG) her, den die Partei als «unzulässig» bezeichnet, da damit das in der Bundesverfassung verankerte Diskriminierungsverbot verletzt werde. «Die Unterstützung darf nicht wegen der religiösen Ausrichtung von Organisationen verweigert werden. Die sportliche Betätigung ist unabhängig von der politischen oder religiösen Ausrichtung von Gruppierungen», heisst es in der Vernehmlassungsantwort weiter.

Ganzheitliche Förderung von Kindern

Zudem stehe die Glaubensvermittlung in keinem Widerspruch zur gesunden Entwicklung von Kindern und Jugendlichen, argumentiert die Partei. «Gerade weil die betroffenen Verbände christlich motiviert sind, fördern sie das Wohl von Kindern und Jugendlichen ganzheitlich.» Auch der Schweizerische Evangelische Kirchenbund (SEK) äusserte sich Anfang Juni negativ zur geplanten Teilrevision der Sportförderungsverordnung.

Der Bundesrat entschied am 22. März, stark religiös geprägte Organisationen, bei denen die Glaubensvermittlung und nicht die Entwicklung des Jugendlichen im Zentrum steht, per Ende 2017 von der Unterstützung durch J+S auszuschliessen. Der Bundesrat folge damit dem Bundesverwaltungsgericht, das diese Haltung letzthin mehrfach bestätigt hat, hiess es in einer Medienmitteilung. Betroffen sind zehn christliche Lagersport-Trekking-Verbände. Diese könnten keine Leiter mehr ausbilden und in ihren Lokalgruppen keine Lager mehr unter dem Label J+S durchführen.

Hoffnung auf Ausweg

Die christlichen Jugendverbände wehren sich gegen die geplante Streichung von Fördergeldern. Ende April hatten sie in dieser Sache Bundesrat Guy Parmelin eine Petition mit 26’000 Unterschriften überreicht.

Unterdessen gibt es für sie neue Hoffnung. In Gesprächen zwischen Parmelin, Vertretern des Bundesamtes für Sport und des Bundesamtes für Sozialversicherungen sowie dem Jugendbeauftragten der Schweizerischen Evangelischen Allianz (SEA), Andi Bachmann-Roth, sei ein möglicher Lösungsweg skizziert worden, teilte die SEA am 9. Juni mit. (bal)

Jugend und Sport | © pixabay Skitterphoto CC0
25. Juni 2017 | 18:13
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