Baracke im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau
International

Jüdischer Weltkongress bezeichnet Papst als Verbündeten der Juden

New York 29.7.16 (kath.ch) Der Präsident des Jüdischen Weltkongresses, Ronald S. Lauder, hat den Auschwitz-Besuch von Papst Franziskus als «starkes Signal» gegen den Hass in der Welt gewürdigt. Franziskus sei einer der «engsten Verbündeten» der Juden im Kampf gegen Antisemitismus, Intoleranz und Hass, so Lauder in einer am 29. Juli in New York veröffentlichten Erklärung.

Der Jüdische Weltkongress begrüsste die Entscheidung des Papstes, in Auschwitz zu schweigen. Das frühere NS-Vernichtungslager sei der weltgrösste jüdische Friedhof und der schrecklichste Ort der Welt – das stille Gebet des Papstes sei dem angemessen. Auschwitz sei eine «ewige Erinnerung» daran, was passieren könne, wenn Hass sich durchsetze und die Welt im Angesicht des Bösen schweige, sagte Lauder.

Religionsgemeinschaften müssen zusammenhalten

Mit Blick auf den Mord an dem Priester Jacques Hamel in einer nordfranzösischen Kirche zu Wochenbeginn sowie anderen Terroranschlägen der jüngsten Vergangenheit betonte der WJC-Präsident die Notwendigkeit des Zusammenhalts der Religionsgemeinschaften. «Wir müssen sprechen und dürfen nicht schweigen. Wir müssen einander verteidigen, und wir müssen uns umeinander kümmern: eine Religionsgemeinschaft um die andere, ein Land um das andere.» Der Terrorismus könne nur besiegt werden, wenn die Welt über religiöse und kulturelle Grenzen hinweg zusammenstehe.

Papst Franziskus hatte auf seiner Polenreise das frühere deutsche Vernichtungslager Auschwitz besucht. Im grössten nationalsozialistischen Vernichtungslager wurden laut Historikern insgesamt rund 1,1 Millionen Menschen getötet, davon eine Million Juden. Anlass der Polen-Reise von Franziskus ist der 31. Weltjugendtag in Krakau, der am Sonntag mit einer grossen Papst-Messe endet. (kna)

Der Papst hatte in Auschwitz nichts zu sagen

Baracke im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau | © Andrea Krogmann
29. Juli 2016 | 15:06
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