Italien: Schuldirektor verbietet Weihnachtssingen wegen Muslimen

Rom, 29.11.15 (kath.ch) Aus Angst, Muslime könnten sich provoziert fühlen, hat der Direktor einer Grundschule im italienischen Rozzano nahe Mailand das diesjährige Weihnachtskonzert untersagt. Nach den Terroranschlägen von Paris könnte das gemeinsame Singen von Weihnachtsliedern als Provokation gegenüber Muslimen verstanden werden, zitierte die italienische Tageszeitung «Avvenire» (28. November) Schuldirektor Marco Parma. Stattdessen sei nun für Ende Januar ein «musikalisches Winterfest» mit nichtreligiösen Stücken geplant.

Christliche Eltern protestierten laut Bericht vergeblich gegen die Entscheidung des Schulleiters wie auch gegen dessen Anordnung, die Kreuze in seiner Schule abzuhängen. Parma, der in dem Ort zugleich als Bürgermeister für die Fünf-Sterne-Bewegung von Komiker Beppe Grillo kandidiert, begründete den Schritt mit der laizistischen Ausrichtung des Staates. Die zuständige Schulbehörde erklärte gegenüber der Zeitung, derzeit werde der Fall geprüft.

Rund 20 Prozent der Kinder an der Grundschule kommen demzufolge aus muslimischen Familien. Bisher fand das gemeinsame Weihnachtssingen der Schüler mit ihren Eltern und Grosseltern jedes Jahr statt. (cic)

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