Hunderte Jugendliche ziehen für Lebensschutz von Graz nach Wien

Wien, 13.8.17 (kath.ch) Beim Gottesdienst im Rahmen der «Pro Life Tour» in der niederösterreichischen Wallfahrtskirche Maria Schutz rief der St. Pöltner Bischof Klaus Küng zu mehr Engagement für Lebensschutz auf. Es sei traurig, so Bischof Küng in seiner Predigt, «dass wir uns in einer Gesellschaft befinden, in der es durchaus üblich geworden ist, Kinder im Mutterschoss zu töten, wenn es irgendein Problem gibt».

Zwei Wochen lang, von 5. bis 20. August, ziehen hunderte Jugendliche zu Fuss von Graz nach Wien, um «eine gemeinsame Vision wahr werden zu lassen: ein Österreich, in dem Kinder geschützt sind, Frauen unterstützt werden und Abtreibung sich erübrigt hat», wie es von Seiten der Veranstalter, der «Jugend für das Leben» heisst.

Von der Vermutung zur Abtreibung

Der inhaltliche Schwerpunkt der «Pro Life Tour 2017» liegt auf Abtreibungen von vermeintlich behinderten Kindern. Dazu Bischof Küng wörtlich: «Es ist tragisch, zur Kenntnis nehmen zu müssen, dass schon die blosse Vermutung einer möglichen Behinderung in mehr als 90 Prozent eine Abtreibung zur Folge hat.» Es sei klar, «dass die betroffenen Frauen oft unter grossem Druck stehen und in ihrer schwierigen Entscheidung weitgehend allein gelassen werden.»

Der Bischof mahnte auch die Politik, endlich eine Frist einzuführen, die vor Durchführung einer Abtreibung unbedingt einzuhalten sei, damit zumindest eine minimale Bedenkzeit verpflichtend wird. Vor allem müsse Beratung zugelassen und gefördert werden, «die den Frauen in der schwierigen Situation beisteht und eventuell auch Hilfsangebote vermittelt, die ein Ja zum Kind ermöglichen».

Frauen unter Druck

Der St. Pöltner Bischof ermutigte die jugendlichen Teilnehmer der «Pro Life Tour» in ihrem Engagement für den Lebensschutz. Jesus sei ein Freund des Lebens, unterstrich der Bischof weiter. Zugleich rette er auch jene, «die kleingläubig und schwach sind, auch solche, die die Prüfung nicht bestanden haben, die schuldig geworden sind».

Viele Frauen würden sehr darunter leiden, «wenn eine Abtreibung passiert ist, weil sie unter Druck standen, weil sie im Wissen um die Schwangerschaft Panik erfasst hat oder weil sie meinten, vielleicht sicher wussten, dass das für den Partner ein Problem ist», so der Bischof, der zugleich an die Jugendlichen appellierte: «Sagt solchen Frauen, dass Jesus Vergebung vermittelt und zwar so, dass in ihren Herzen wahrer Friede einkehrt. Das ist eine wichtige Botschaft.»

Grüsse von Papst Franziskus

Die «Pro Life Tour» wird heuer von besonders prominenter Seite unterstützt: Papst Franziskus hat den Teilnehmern seine Grüsse übermittelt, deren Anliegen vollinhaltlich geteilt und Abtreibung als «Verbrechen» bezeichnet.

Unterstützungserklärungen kamen auch vom Apostolischen Nuntius in Österreich, Erzbischof Peter Stephan Zurbriggen, Kardinal Christoph Schönborn, Bischofe Wilhelm Krautwaschl (Graz) sowie den Wiener Weihbischöfen Franz Scharl und Stephan Turnovszky. (kap)

13. August 2017 | 12:57
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