In Indien wird Heks künftig keine Projekte mehr durchführen. Im Bild: Wiederaufbau eines indischen Dorfes.
Schweiz

Hilfswerke unter Druck: Heks zieht sich aus drei Ländern zurück

Zürich, 27.3.19 (kath.ch) Das Hilfswerk der evangelischen Kirchen Schweiz (Heks) muss wegen rückläufigen Spenden, grösserer Konkurrenz und einer allgemein schwierigen Wirtschaftslage sparen. Es zieht sich aus drei Ländern zurück, sechs Mitarbeitende verlieren ihre Stelle, heisst es in einer Mitteilung vom Dienstag. Auch andere kirchliche Hilfswerke spüren die zunehmende Konkurrenz auf internationalem Parkett, wie Schweizer Radio SRF (27. März) meldet.

Wie viele andere Schweizer Hilfswerke sieht sich das Heks mit «zunehmend schwierigen Rahmenbedingungen konfrontiert», wie es in einer Mitteilung vom 26. März heisst. Der Betriebsertrag blieb demnach mit 66,2 Millionen Franken unter den Erwartungen, während sich der Aufwand mit 75 Millionen Franken im budgetierten Rahmen bewegte.

Der Verlust wurde durch angespartes Kapital aus bestehenden Fonds kompensiert. Innerhalb der kommenden zwei Jahre müsse das Hilfswerk seine Finanzen jedoch stabilisieren.

Rückzug aus Indien, Moldawien und Simbabwe

Projekte in Moldawien und in Simbabwe würden in den kommenden Monaten sukzessive beendet, heisst es in der Mitteilung. In Kolumbien sowie Israel und Palästina wird die Zahl der Projekte reduziert. Bereits früher beschlossen worden ist der Rückzug aus Indien.

Sechs Mitarbeitende in der Schweiz verlieren ihre Stelle. Gemäss der Mitteilung trifft es insbesondere die Bereiche Verwaltung und Kommunikation. Das Hilfswerk will bei der Restrukturierung seine soziale Verantwortung wahrnehmen.

Harte Zeiten für Hilfswerke

Auch anderen Hilfswerken weht ein rauer Wind entgegen, bestätigt Mark Herkenrath, Geschäftsführer von Alliance Sud, gegenüber Schweizer Radio SRF (27. März): Mandate der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (Deza) würden international ausgeschrieben. Im Gegenzug würden Mandate innerhalb der EU nur an EU-Länder vergeben.

Laut Stefan Gribi, Mediensprecher von Caritas Schweiz, werden Bewerbungen für Aufträge der Deza zudem immer aufwändiger. «Wenn man Aufträge nicht erhält, dann fehlen Mittel, auf die man gezählt hat.  Wenn man ein Mandat bekommt, muss man in der Regel sehr kurzfristig auch grosse, umfangreiche Projekte in Gang bringen», so Gribi gegenüber SRF.

Auch Caritas Schweiz musste im vergangenen Jahr einen Rückgang bei den Spenden verbuchen. Begründet wurde dies mit einem Rückgang an Spenden aus Nachlässen und Legaten sowie bei der Katastrophenhilfe. Der Rückgang werde durch andere Einnahmen weitgehend wettgemacht, hiess es seitens des katholischen Hilfswerks. (ref.ch/sda/sys)


In Indien wird Heks künftig keine Projekte mehr durchführen. Im Bild: Wiederaufbau eines indischen Dorfes. | © Keystone
27. März 2019 | 16:24
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