Grossimam spricht am 70-jährigem Jubiläum des Bossey-Instituts

Genf, 26.9.2016 (kath.ch) Das Ökumenische Institut Bossey bei Genf feiert am kommenden Wochenende sein 70-Jahr-Jubiläum. Höhepunkt der Feier am 1. Oktober ist eine «public lecture» des Grossimams der Al Azhar-Universität, Ahmed Mohammed al-Tayyeb. Er spricht dann über »Die Verantwortung religiöser Führungspersönlichkeiten für den Weltfrieden».

Der Grossimam wird in Genf auch mit führenden Persönlichkeiten des Weltkirchenrats zusammentreffen, so etwa mit der Vorsitzenden des Zentralausschusses, Agnes Abuom (Anglikanische Kirche von Kenia), und mit ÖRK-Generalsekretär Olav Fykse Tveit.

Der Direktor von Bossey, Ioan Sauca, wird bei der Feier am Samstag die Bedeutung interreligiöser Bildung für Dialog und Friedensarbeit darlegen. Dabei kommen auch Absolventen des «Interfaith Course» in Bossey zu Wort, ebenso Repräsentanten der Vereinten Nationen, der Schweizer Regierung sowie von Mitgliedskirchen des Weltkirchenrats.

Ökumenisches Gebet

Die Feier in Bossey beginnt am Freitag mit einem ökumenischen Gebet in der Kapelle des Schlosses und einer Begegnung mit den aktuellen Studentinnen und Studenten. Der Festgottesdienst am Sonntag wird vom Westschweizer öffentlich-rechtlichen Fernsehen live übertragen; die Predigt hält die Genfer Theologieprofessorin Elisabeth Gangloff-Parmentier.

Am «Institut oecumenique de Bossey» leben, lernen und beten die Studentinnen und Studenten in einer «interkonfessionellen» und auch «interreligiösen» Gemeinschaft des Glaubens. Das akademische Studium wird mit experimentellem Lernen verbunden. Die Absolventen der «interfaith courses» bringen gute Voraussetzungen für die Förderung von Dialog und Zusammenarbeit mit, für den Aufbau von vertrauensbildenden das Verständnis füreinander stärkenden Massnahmen zwischen Kirchen und Religionsgemeinschaft und für das ökumenischen Engagement auf dem vom Weltkirchenrat ausgerufenen «Pilgerweg der Gerechtigkeit und des Friedens».

Begegnung, Dialog und Bildung

Mit den Jubiläumsfeiern soll die Rolle des Ökumenischen Instituts bei der Heranbildung ökumenischer Führungspersönlichkeiten hervorgehoben werden, die sich lokal, regional und global für Dialog und Versöhnung einsetzen. Zugleich sollen auch die Auswirkungen auf das ökumenische Bemühen um die Herstellung christlicher Einheit beleuchtet werden.

In den bisher sieben Jahrzehnten seines Bestehens hat das Institut als ein «ökumenisches Laboratorium» für tausende von Studierende aus aller Welt gewirkt. Das Ökumenische Institut wurde 1946 im ehemaligen Schloss Bossey am Genfer See als internationales Begegnungs-, Dialog- und Ausbildungszentrum des ÖRK gegründet und wird vom Weltkirchenrat (ÖRK) getragen. (kap)

26. September 2016 | 17:48
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