Flyer für "Nein zum Burkaverbot"
Schweiz

Glarner machen sich gegen Burkaverbot stark

Glarus, 27.4.17 (kath.ch) Das Thema Burkaverbot ist noch lange nicht vom Tisch. Im Kanton Glarus kommt es an der Landsgemeinde sogar vors Volk. Dagegen wehren sich ein paar Glarnerinnen und Glarner nun mit der Gründung eines Komitees.

«Unverhältnismässig, bevormundend, unnötig, kontraproduktiv, frauenfreindlich und unehrlich». So wird das Burkaverbot vom neuen Glarner Bürgerkomitee in ihrer Medienmitteilung (27. April) genannt. Zwei Wochen vor der Glarner Landsgemeinde, haben sich laut Medienmitteilung «besorgte Glarnerinnen und Glarner» am Mittwochabend zum besagten Komitee zusammenschlossen. Es plädiert für ein Nein bei der Abstimmung über das Burkaverbot. «Der Kanton Glarus braucht eine solche Verbotskultur nicht, das passt nicht zu uns», so Nina Landolt, Co-Sprecherin des Bürgerkomitees, in der Medienmitteilung.

Gegen Burka und gleichzeitig gegen Verbot

Laut Komitee ist es das Recht jedes einzelnen Menschen, sich zu kleiden, wie er will. Ein Burkaverbot sei «bevormundend und unnötig, ja gar kontraproduktiv», so das Komitee. Unnötig sei das Verbot, weil es heute strafrechtlich verboten ist, einer Frau eine Burka aufzuzwingen. Kontraproduktiv sei es, weil bei einem Verbot zur Burka genötigte Frauen nicht mehr aus dem Haus kämen, so die Medienmitteilung weiter. Laut Bürgerkomitee sind Frauenhäuser und Opferhilfe-Organisationen genau deshalb gegen das Verbot. «Man kann gegen die Burka sein und dennoch gegen ein Verbot kämpfen», untermalt das Komitee weiter.

«Unverhältnismässig und unnötig» ist das Verbot laut Co-Sprecherin Nina Cattaneo, da sie im Kanton noch nie eine Burka gesehen hat. Und dies «obwohl der Kanton Glarus nach Basel-Stadt den zweit höchsten Anteil Muslime in der Bevölkerung hat», so Cattaneo.

Noch nie eine Burka im Kanton Glarus gesehen.

Nebst der kurzweiligen Webpräsenz, die von der politischen Bewegung Operation Libero unterstützt wird, organisiert das Komitee Anlässe, verteilt Flyer und führt «direkte Diskussionen auf der Strasse». Mit all dem will das es Mitbürgerinnen und -Bürger davon überzeugen, sich an der Landsgemeinde gegen das Verbot auszusprechen. (ft)

Flyer für «Nein zum Burkaverbot» | © screenshot operation-libero.ch
27. April 2017 | 16:38
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