CVP-Präsident Gerhard Pfister
Schweiz

Gerhard Pfister: «Katholischer Glaube ist ein einfaches Ziel von Satire»

Zug, 27.8.16 (kath.ch) Der Hostienspott in der Satiresendung «Giacobbo/Müller» sei nicht nach seinem Geschmack, sagt CVP-Präsident Gerhard Pfister. Mehr Sorgen bereitet dem Katholiken jedoch, dass Intoleranz und Fanatismus, wie sie im Islam vorkämen, weniger Thema von Satiren sei.   

Die Äusserungen in der Satiresendung «Giacobbo/Müller» hätten seine religiösen Gefühle verletzt, sagt Gerhard Pfister gegenüber kath.ch zum aktuellen Urteil über den Hostienspott in der Satire-Sendung von Schweizer Fernsehen SRF. In unserer Gesellschaft jedoch müsse man dies ertragen. Er zeigt sich allerdings überrascht, dass solche Äusserungen nicht etwa von einem privaten Sender, sondern von der «selbsternannten Qualitätshochburg» SRG toleriert würden.

Weder mutig noch originell

«Katholischer Glaube ist natürlich ein einfaches und dankbares Ziel von Satire, weil Satire darüber weder Mut noch Originalität erfordert», so Pfister weiter. Dass Satire über den Islam weniger vorkomme, habe entsprechend wohl auch mit fehlendem Mut zu tun. «Denn wer das tut, wird bedroht und von der ‹liberalen› Kulturszene ausgegrenzt», wie das Beispiel des Satirikers Andreas Thiel zeige.

Damit nehme sich Satire nur noch die Freiheiten heraus, die den Mainstream bedienten. Der «offenkundigen Intoleranz und dem Fanatismus» gebe sie jedoch nach. «Diese Entwicklung bereitet mir viel mehr Sorgen als die Äusserungen in der Sendung Giacobbo/Müller». (sys)

Hier zur kritisierten Sendung von Giacobbo/Müller. Die beanstandete Stelle befindet sich ab Minute 22.18.

Die Hostie ist gemäss der UBI kein wesentlicher Glaubensinhalt

Verschieden hohe Latten für Christen und Muslime in der Satire

Beschwerdeinstanz deckt Giacobbo-Müllers Hostien-Sketch

CVP-Präsident Gerhard Pfister | © zVg
27. August 2016 | 16:10
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