Früherer Generalsekretär des ÖRK Philip Potter verstorben

Lübeck, 2.4.15 (kath.ch) Der ehemalige Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), der methodistische Pastor Philip Alford Potter, ist im Alter von 93 Jahren in der Nacht zum 31. März in Lübeck gestorben, wie der Adventistische Pressedienst APD mitteilte. Er war von 1972 bis 1984 als dritter Generalsekretär des Weltkirchenrates tätig. In seine Amtszeit fiel die Ausfertigung des sogenannten Lima-Papiers, einer Wegmarke in der Ökumene.

Geboren wurde Philip Potter am 29. August 1921 in Roseau auf der Karibik-Insel Dominica. Nach seinem Studium in Kingston/Jamaika und London war Potter in der christlichen Studentenbewegung SCM aktiv. Im Jahr 1950 ging er für vier Jahre als Methodisten-Pastor nach Haiti. Im Anschluss arbeitete er verschiedenen Funktionen beim ÖRK, so APD.

Wichtige Schritte zu gemeinsamer Haltung bei Taufe, Eucharistie und Amt

Während Potters Amtszeit (1972-1984) wurden 1982 die herausragenden Konvergenzerklärungen von Lima (Peru) veröffentlicht. Die Kommission für Glauben und Kirchenverfassung des ÖRK erreichte mit dem sogenannten «Lima-Papier» einen bemerkenswerten Grad der Übereinstimmung hinsichtlich der Taufe, der Eucharistie und des Amtes.

Der Weltkirchenrat habe unter Philip Potter einen entschlossenen Versuch gemacht, die christliche Basis als Träger der ökumenischen Inspiration und Aktion zu aktivieren und zu mobilisieren, schreibt der APD und verdeutlicht: «Der methodistische Pastor überzeugte westliche Theologen und Kirchen, dass der Reichtum der anderen Kulturen auch für sie eine Bereicherung sein könnte.»

Potter, dessen erste Frau 1980 verstarb, heiratete 1985 Bärbel Wartenberg-Potter. Nach seiner Pensionierung 1984 zogen die beiden nach Jamaika, wo sie an der Universität in Kingston Theologie lehrten. Als seine Frau 2001 zur Bischöfin von Lübeck gewählt wurde, zogen sie zusammen nach Deutschland. (ms)

2. April 2015 | 09:49
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