Symbolbild: Auch Frauen sollen bald Priesterweihe erhalten
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«Frauen müssen endlich zu ihrem Recht kommen»

Bonn, 4.5.17 (kath.ch) Gleichberechtigung für Frauen in der katholischen Kirche? Das sehen viele pessimistisch. Nicht die Tübinger katholische Theologin Johanna Rahner. Sie findet, dass die Rolle der Frauen in der katholische Kirche vor einem fundamentalen Wandel steht.

«Kirche kann es sich auf Dauer weder theologisch noch soziologisch leisten, Frauen nicht zu weihen», sagte die Dogmatikerin am Donnerstag in einem Interview des Portals katholisch.de. Es gebe zudem «kein stimmiges ekklesiologisches oder historisches Argument, das Frauen vom Weiheamt ausschliessen würde», so Rahner weiter.

Frauen bisher ausgeschlossen

In der katholischen Kirche gibt es zwar geweihte Jungfrauen und auch die Weihe von Äbtissinnen. Vom priesterlichen Weiheamt sind Frauen bislang ausgeschlossen.

Dem stehe entgegen, dass Frauen immer mehr Aufgaben in der Seelsorge wahrnehmen, sagte Rahner. Denn wenn «alles pastorale Handeln notwendig auch sakramental» sei, müsse daraus auch der Zugang zum Weiheamt folgen. «Erst dadurch wird deutlich, dass Frauen im Auftrag und als Abbild der Kirche handeln.»

Konkrete Schritte sind nötig, sonst sinkt Glaubwürdigkeit der Kirche.

Als «ersten Schritt» schlug Rahner ein Modell vor, dass dem Ständigen Diakonat für verheiratete Männer ähnelt. «Dann können die Teilkirchen auf der Welt, die mitgehen wollen und dort, wo es kulturell geht, beispielsweise im ersten Schritt das Amt der Diakonin einführen.» Wichtig seien konkrete Schritte, «damit die Glaubwürdigkeit der Kirche nicht verloren geht», so die Dogmatikerin. «Und damit Frauen endlich zu ihrem Recht kommen.» (kna)

Symbolbild: Auch Frauen sollen bald Priesterweihe erhalten | © pexels.com CC0
4. Mai 2017 | 14:53
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