Screenshot Vatikan-Umfrage Jugend
Schweiz

Flashmob und Tweetstorm finden Eingang in Vatikan-Fragebogen für Jugend

Freiburg, 5.7.17 (kath.ch) Die offizielle deutschsprachige Fassung des Fragebogens zur Bischofssynode zur Jugend von 2018 ist online. Dies teilen die Pressestellen der Deutschen Bischofskonferenz, der Österreichischen Bischofskonferenz  und der Schweizer Bischofskonferenz in einer gemeinsamen Aussendung vom Mittwoch mit.

Der Fragebogen zur Bischofssynode 2018 wendet sich an alle jungen Menschen zwischen 16 und 29 Jahren. Bis zum 30. November 2017 kann man sich an der Umfrage des Vatikans beteiligen. Die deutsche Fassung ist in der offiziellen Seite des Vatikans eingebunden und kann beim Reiter «Sprache» aktiviert werden.

Die Bischofssynode steht unter dem Thema «Die Jugendlichen, der Glaube und die Berufungsunterscheidung». Zur Vorbereitung  der Synode lädt der Vatikan mit einer weltweiten Umfrage junge Menschen ein, ihre Meinung kundzutun. Sie haben so die Möglichkeit, von ihren Lebensrealitäten und kirchlichen Erfahrungen zu berichten.

Die deutschsprachige Fassung wurde in Zusammenarbeit mit dem Bund der deutschen katholischen Jugend und der Aktion «Nightfever» erstellt, um insbesondere eine jugendgerechte Sprache zu ermöglichen. Der Fragebogen ist so konzipiert, dass man jede Frage beantworten muss, um zur nächsten Frage zu gelangen. Die Antworten werden vom Vatikan ausgewertet und finden Eingang in die Synodenvorbereitung.

Sehr breiter Fragenkatalog

Detailliert wird in der Umfrage nach der Biographie gefragt.  So etwa, ob man noch zu Hause wohnt oder in welchem Alter man ausgezogen ist. Den eigenen Namen kann man nicht angeben. Abgefragt werden auch der Zivilstand oder ob man Kinder hat.

Der Schulabschluss und die Fähigkeit, mit älteren Personen auszukommen oder mit Konflikten umzugehen, finden sich ebenfalls im Fragenkatalog.

Politischer Einsatz und Verhalten in Gesellschaft und im Internet interessieren den Vatikan ebenfalls. So wird nach der Beteiligung an einem Flashmob (spontane Aktionen mit einem Menschenauflauf, die Red.) oder nach einem Tweetstorm (Überaktivität in den Social Media, die Red.) gefragt.

Gefragt wird nach dem Wert von Jugendorganisationen und Jugendverbänden, liturgischen Feiern, der Katechese sowie von karitativen und sozialen Tätigkeiten.

Heikle Kirchen-Themen umgangen

Bei der Frage «Was hältst Du für dringend verbesserungswürdig in der katholischen Kirche von heute?» wird nach der Meinung zu Glaubenswahrheiten, Lebensschutz, Umwelt, zum Dialog mit anderen Religionen und zum Gebet gefragt.

Fragen zu heiklen Themen wie Lockerung des Zölibats, Weihe von Frauen oder geschiedene Wiederverheiratete tauchen nicht auf. Auch die Gender-Frage wird ausgeklammert.

Kontakt zu älteren Personen

Ein ganzes Fragenfeld betrifft Internet und Social Media. So erkundigt sich der Vatikan nach der Nutzung dieser modernen Kommunikationsmittel. Er möchte auch wissen, wie lange man surft oder ob in den Chats auch über den Glauben diskutiert wird. Beantwortet werden muss ferner die Frage, ob man auf «Chats mit sexuellem Inhalt» gestossen ist oder «Kontakte zu sehr viel älteren Personen aufgenommen» hat.

Am Schluss der Umfrage besteht die Möglichkeit, in einer persönlich formulierten Stellungnahme den Fragebogen zu kommentieren.

Ausgefüllt werden kann der Fragebogen von jedermann. Die Informationen werden gemäss Homepage anonym ausgewertet. Der Vatikan setzt sein Vertrauen darauf, dass wirklich nur die bis 29-Jährigen den Bogen ausfüllen.

Fragen zu Gott und Jesus:

Italienisch-Kenntnisse sind nach wie vor erwünscht:

Bereits Mitte Juni hatte das Erzbistum Köln eine eigene deutsche Fassung  freigeschaltet und diese um bistumsspezifische Fragen ergänzt. Hier heisst es beispielsweise «Wie nimmst du die Kirche wahr?» – mit Antwortmöglichkeiten von «traditionsbewusst» über «lebensnah» und «lebensfern» bis «geheimnisvoll». (gs)

 

Screenshot Vatikan-Umfrage Jugend | © survey-synod2018.glauco.it
5. Juli 2017 | 16:37
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