Der Schweizergardist Mario Pfister
Vatikan

Ein Kaufmann in der 500-jährigen Tradition der Schweizergarde

Rom, 6.5.16 (kath.ch) Sein Leben für das des Papstes zu geben, sofern es erforderlich ist, gehört in jedem Jahr am 6. Mai zu den Hauptbestandteilen jenes Schwures, den die neuen Schweizergardisten leisten. An diesem Tag wird an die 147 Schweizergardisten gedacht, die während des sogenannten Sacco di Roma im Jahr 1527 ihr Leben liessen, um den Papst zu schützen und ihm die Flucht in die nahegelegene Engelsburg zu gewährleisten. In diesem Jahr ist unter den 23 Gardisten, die den Eid ablegen, auch Mario Pfister aus Wetzikon.

Oliver Sittel

Mario Pfister stellt sich in eine über 500-jährige Tradition, die bis heute hochgehalten wird und ihre Faszination für viele noch lang nicht verloren hat. Der 20-jährige Kaufmann aus Wetzikon im Kanton Zürich trat bereits im Juni 2015 in die Garde ein und kann daher schon mit etwas Erfahrung in die Vereidigungszeremonie gehen.

Im Zentrum des Glaubens den glauben bilden

Für ihn ist klar, was er da schwört und sagt auch über seine Kameraden: «Jedem, der diese Worte spricht, ist klar, was sie bedeuten.» Es sei für ihn wichtig, wenn man als Schweizer diese Möglichkeit hat, diese auch anzugehen und sich für eine Zeit lang einer Aufgabe widmet, die für ihn auch eine Frage des Glaubens ist. «Man kommt in das Zentrum unseres katholischen Glaubens. Diesen kann man hier weiterbilden oder sogar neu finden», berichtet er.

Obwohl er nun schon fast ein Jahr Dienst tut, bevor er selber zur einmal im Jahr stattfindenden Vereidigungszeremonie antreten kann, sei es für ihn nicht wichtig, so lang darauf gewartet zu haben. Wie er ernst anfügt, verpflichte man sich zu den Idealen und Aufgaben der Päpstlichen Schweizergarde mit dem Eintritt. Die Vereidigung würde dies noch einmal öffentlich festigen.

Auch entspannte Momente in der Garde

Aber die ernsten Pflichten scheinen den Alltag nicht zu beherrschen. So gibt es, wie Pfister beschreibt, immer wieder schöne und entspannte Momente, die sehr besonders und speziell seien. Immer wieder sehe man als Schweizergardist wichtige und berühmte Menschen aus Politik, Kultur, Sport. Ob dies nun ein Fussballspieler ist oder der Filmschauspieler Leonardo Di Caprio. Im Quartier der Garde erhielten auch sie eine Führung, wie viele andere, die sich für das Leben und den Dienst der Leibwache des Papstes interessieren.

Und eben dem Papst sehr oft zu begegnen, ein paar persönliche Worte mit ihm wechseln zu dürfen, sei für den jungen Gardisten immer wieder ganz besonders. Pfister schildert diese Erfahrungen mit leuchtenden Augen und fügt hinzu, dass es immer wunderbar sei, wenn der Papst einem Gardisten begegnet. Man spüre die Freude des Papstes und habe das Gefühl, dass es auch für diesen etwas Besonderes ist, die Schweizergarde um sich zu haben und dass er diese für ihren Dienst auch sehr schätze. (os)

Der Schweizergardist Mario Pfister | © Oliver Sittel
6. Mai 2016 | 09:04
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